21.09.2025 – Von Kuckucksuhren, Poolpalmen & einem Ratatouille-Obstkorb
Es war Mittwochabend, halb dunkel über Oberbiel, die Woche trudelte vor sich hin – bis Klaus plötzlich die Stimme erhob wie ein Dirigent, der sein Orchester wachkitzelt: „Wir müssen da jetzt hin.“ Kristin hob die Augenbraue. „Wohin?“ „Dollenberg. Wochenende. Wellness. Wein. Und alles, was dazugehört.“ Und so begann eine Geschichte, die wieder einmal beweist: Spontanität ist die Lieblingsdisziplin der Appels.
Packlistenpoesie – diesmal im Hotelmodus
Am Donnerstagabend schob sich die Appelsche Packliste aufs Spielfeld. Doch statt „Raclette, 4x Decken XXL, Waffeleisen & österreichische Milch“ stand diesmal eine ganz andere Kategorie auf dem Zettel: Badesachen. Ein Hemd fürs 8-Gänge-Menü. Klavierschuhe für Melli. Und (in Großbuchstaben): NoMoMeck®-Shirts! Denn wenn man schon an den Poolstrand im Schwarzwald reist, muss die Bewegung „Lächeln statt Meckern“ sichtbar mitbaden dürfen.
Anfahrt ohne Drama – und ein Foyer voller Zeitzauber
Freitagmittag, nach der Schule. Der neue Bus summte zufrieden, sein Logo glänzte am Heck, und – ein Wunder – die Straßen waren frei. Kein Stau, kein „Ich muss mal!“, kein „Papa, wie lange noch?“ – fast unheimlich. Und dann dieser Moment: Ankunft. Die Hoteltür schwingt auf, das Foyer empfängt uns – und alles wird weich. Wie machen die Dollenberger das? Da hängen mindestens zehn Kuckucksuhren an den Wänden. Eigentlich eine Einladung zum Nervenzusammenbruch. Aber nein – hier ticken sie synchron, freundlich, fast meditativ. Sie rufen im Chor: „Entschleunigung, Entschleunigung, Entschleunigung.“
Unser Zimmer: Blick ins Tal deluxe, so schön, dass selbst das WLAN kurz innehielt. Der Außenpool: 30 Grad. Palmen im Wind. Das Personal: wie alte Freunde, die schon wissen, dass Klaus nie bei einer Flasche Lagrein bleibt. Und Alma? Die wurde – wie jedes Mal – gleich im Foyer von allen nur „Prinzessin“ genannt. Keine Diskussion, kein Widerspruch. Im Dollenberg trägt sie unsichtbar Krone und Glitzer, und alle spielen mit. Sie badete nicht nur im Pool – sondern auch im royalen Sonderstatus.
Ratatouille als Obst & Lagrein als Liebeserklärung
Der erste Abend: das große Diner. Acht Gänge, serviert wie ein Gedicht auf Tellern. Kristin nahm den ersten Schluck Lagrein Riserva Gries und wusste: Das Wochenende würde getragen sein von Wein, Wärme und Wortwitz. Dann kam Niklas. Unter seinem Lammkarree schmiegte sich ein kunstvolles Ratatouille. Er runzelte die Stirn, sah uns an und sagte großzügig: „Ihr könnt mein Obst haben.“ Stille. Dann: Gelächter. Die Gäste am Nachbartisch sahen irritiert rüber, aber wir bogen uns fast über dem Carpaccio. Obst. Ratatouille = Obst. Seitdem gilt im Hause Appel: „Iss Dein Gemüse – sonst wird es noch Obst.“
Samstag – Strandtag im Schwarzwald
Der nächste Tag erfüllte alle Träume, die Kristin am Mittwoch in Oberbiel gehabt hatte. Sektfrühstück auf der Terrasse. Sonne satt. Temperaturen wie in Süditalien. Palmen, die im Wind raschelten, als wollten sie uns zuflüstern: „Ihr seid richtig hier.“ Kristin lag am Pool, halb wach, halb in Urlaubsmeditation. Klaus kämpfte sich durch ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte, seine große Liebe – und gewann. Melli setzte sich an den Flügel in der Lobby und bezauberte wieder alle, die zufällig vorbeikamen. Applaus, leuchtende Augen, Komplimente – sie nahm es auf wie Sonnenstrahlen. Niklas erledigte seine Hausaufgaben tapfer am Poolrand, flankiert von Cola und Pommes, mit dem Blick eines Jungen, der weiß: Wenn schon lernen, dann wenigstens mit Aussicht. Und Alma? Zwischendurch stolzierte sie mit Klaus im NoMoMeck®-Shirt am Pool entlang – zwei Botschafter, die eine PR-Agentur für Lebensfreude gründen könnten. Das Busheck mit Logo grinste draußen still. Und jedes Mal, wenn ein Kellner vorbeikam, hieß es: „Möchte die Prinzessin noch Pommes?“ – und Alma nickte gnädig, als würde sie den Hofstaat versorgen. Königin im Kinderparadies.
Sonntag – wenn der Zwerg die Uhr wieder andreht
Sonntagmorgen. Elf Uhr. Und plötzlich begann wieder die normale Zeit. Irgendjemand – vermutlich derselbe kleine Appelzwerg, der Toasts auf die Butterseite kippt und die Flecken im Schrank auf Klaus seine Shirts verteilt – hatte die Uhr wieder auf Alltag gestellt. Koffer packen. Noch ein letzter Blick ins Tal. Schlüsselkarten abgeben. Und dann Almas Stimme aus dem Bus, voller Energie, voller Vorfreude:
„Ich will jetzt gleich nach Dänemark fahren! Ich will, ich will, ich will!“ Wir lachten. Denn genau so fühlte es sich an. Der Dollenberg war eine Pause, ein Atemholen, ein kleiner Zauberraum voller Kuckucksuhren, Torte und Lagrein. Aber das Meer ruft schon. In elf Tagen rollen wir gen Norden. Mit Buslogo, Palmen im Herzen – und vielleicht einer Portion Obst, das eigentlich Gemüse ist.
NoMoMeck®. Lächeln statt meckern. Auch beim 8-Gänge-Menü.
09.09.2025 – Von Waffelköniginnen, Wunderfragen & wattierten Waldkindern
Es war eines dieser Wochenenden, die schon im Vorfeld nach Butter, Zucker und einem kleinen Nervenzusammenbruch rochen. Hoffest auf der Hahnenwiese. Für Außenstehende: ein charmantes Dorffest mit Traktorromantik, Kuhblick und ganz viel Heimatgefühl. Für die Appels: eine logistische Großveranstaltung in der Kategorie „Wie viele Eier braucht man eigentlich für tausend Waffeln?“
Kristin – die Waffelkönigin von Oberbiel, Patentante des Waffeleisens und heimliche Botschafterin des Dänequarks – stand also am Samstag in der Hofküche der Hahnenwiese, flankiert von Mehltüten, Vanillezucker-Bergen und einer Armee an Rührgeräten, die aussahen, als hätten sie sich für die Küchenolympiade angemeldet. „Das ist keine Küche mehr“, murmelte Klaus und schob vorsichtig eine Milchkanne beiseite. „Das ist eine Waffelmanufaktur im Krisenmodus.“
Während draußen der Spätsommer noch so tat, als hätte er Zeit, wurde drinnen gekämpft, geknetet, gelacht und gelitten. Denn was sind schon normale Mengen, wenn man Appel heißt? Statt „eine Prise Salz“ hieß es „ein Kilo bitte“. Statt „drei Eier“ gleich 300. Und irgendwo mittendrin Kristin – mit Schürze, erhobenem Rührbesen und dem unerschütterlichen Glauben, dass Waffeln die Welt retten können.
Die Kinder? Nun ja. Melli und Niklas waren in den letzten Wochen nicht unbedingt im NoMoMeck®-Modus, wenn es um Mobilität im Oberbieler Allgäu ging. Fahrräder ohne Akku? Ein Ding der Unmöglichkeit, quasi Steinzeit auf zwei Rädern. Aber jetzt – Trommelwirbel – rollten sie endlich auf ihren neuen eBikes los. Strahlend. Frei. Glücklich. Und plötzlich war selbst die Brückensperrung nicht mehr der Endgegner, sondern nur noch ein kleiner Umweg ins Glück.
Niklas übte schon die elegante Bergab-Bremstechnik („Mama, ich fahr wie ein Profi!“), während Melli eher im „Bitte alle gucken, ich bin stylish und schnell und hab kein Gramm Schweiß auf der Stirn“-Modus glänzte. Klaus beobachtete das Ganze mit väterlichem Stolz – und dem heimlichen Gedanken, ob er vielleicht auch ein neues verdient hätte. Für „Arbeitswege“. Natürlich. Denn seine „Kiste“ ist ja schon in die Jahre gekommen.
Und dann war da Eisenberg. Kinderfreizeit der SG 08 Oberbiel. Der heilige Gral der Oberbieler Jugend. Niklas und Melli packten ihre Taschen mit einer Mischung aus Vorfreude und Chaos. Schlafsack, Taschenlampe, Powerbank. Und irgendwo dazwischen noch die Hoffnung, dass die Küche in Eisenberg keine veganen Tyrolini serviert, sondern einfach Pommes. Alma winkte ihren Geschwistern hinterher – mit dem königlichen Lächeln einer Sechsjährigen, die genau weiß: Jetzt hab ich Mama und Papa ganz für mich allein.
Und das bedeutete: drölfzigtausend Fragen. „Mama, warum heißt das eigentlich Regen, wenn’s von oben kommt? Kann das nicht auch Schneeregen im Sommer sein?“ „Papa, wenn Du Licht machst, fliegt das dann wie WLAN in der Luft oder bleibt das einfach kleben?“ „Mama, können Bären eigentlich schwimmen? Und wenn ja, auch im Whirlpool?“ Kristin antwortete geduldig, dann liebevoll, dann nur noch mit Kaffee in der Hand – während Klaus sich irgendwann sicher war, dass Alma eigentlich ein menschliches FAQ ist, nur mit mehr Herz und weniger Filter.
Und dann kam der Herbst. Mit voller Wucht. Der Sommer hatte noch schnell seine Tasche gepackt, winkte kurz über die Dächer – und weg war er. Regen. Grau. Maschklamotten-Pflicht im Waldkindergarten. Alma stapfte also mittags in den Flur wie ein wandelndes Matschmuseum, dekoriert mit Blättern, Pfützen und mindestens drei Sorten Waldboden. „Mama, guck mal – ich bin Kunst!“ Kristin sah sie an, seufzte und flüsterte: „Regen ist mein Endgegner.“ Und während andere Eltern liebevoll kleine Regenjackenbilder posten, überlegte Kristin kurz, ob sie einen Trocknerraum im Dänequark beantragen könnte.
Klaus? Der war wie immer im Kampf mit seiner To-do-Liste. Nur dass es kein Kampf war. Sondern eine Niederlage mit Ansage. Egal wie viel er abarbeitete, die Liste wurde länger. Es war, als würde nachts heimlich jemand neue Punkte draufschreiben. Wahrscheinlich der Fleckenzwerg. In Zweitbeschäftigung. Zwischen Ketchupattacken und Tomatensaucensabotage.
Und trotzdem – trotz Regen, Listen und Waffelwahnsinn – lag da schon wieder diese besondere Vorfreude in der Luft. Denn übermorgen in drei Wochen, geht’s los: Bratten Strand. Dänemark. Dünengras, Wind, Meer. Ein Ort, an dem selbst Regen wieder romantisch klingt und Waffeln nach Freiheit duften.
Kristin schloss am Abend das letzte Waffeleisen, schaute Klaus an, der auf seine endlose Liste starrte, hörte Almas nächste Frage („Mama, wie viele Sterne passen eigentlich in unsere Decke?“) – und lächelte.
NoMoMeck®. Mit Waffeln, eBikes und der großen Sehnsucht nach Meer.
24.08.2025 – Von Flammkuchen, Falschmusik & einem Wohnzimmer-Ja bei Mitternacht
Es gibt Tage, die erinnern Dich daran, warum Dein Puls manchmal schneller schlägt als der Backofen auf Umluft. Und es gibt Freitage, die Dich mitten hineinwerfen ins Appelchaos – nur damit Du am Ende wieder sagen kannst: NoMoMeck® – und alles ist gut.
Der Freitagabend begann eigentlich harmlos. Bis Kristin – ihres Zeichens Appelkapitänin auf der Brücke des Familiencomputers – in die digitale See starrte und rief: „MAYDAY. Homepage weg!“
NoMoMeck.com: dunkel. Aus. Schwarz wie ein dänischer Wintermorgen.
Klaus blieb erstaunlich ruhig. Also so ruhig, wie ein Mann sein kann, der bei Stromausfällen eigentlich Kerzen ansteckt, nur um danach sofort über die schlechte Lichtausbeute zu meckern. Er sah Kristin bewundernd an: „Also… ich hätt den Rechner schon längst aus dem Fenster geschmissen. Aber Du… Du bleibst cool. Fast nordisch.“
Die Appelkapitänin tippte, klickte, fluchte nur leise ins Kissen – und lächelte zwischendurch sogar, weil sie wusste: NoMoMeck®. Meckern hilft keinem, Lächeln schon. Und siehe da: Nach gefühlten 17 Herzstillständen, zwei geheimen Tastenkombis und einem inneren Espresso später – die Homepage lebte. Gerettet. NoMoMeck® sei Dank.
Samstagabend dann die Belohnung: Wahlkampfendspurt mit Gerhard Lambeck, Bürgermeisterkandidat in Solms. Appels mittendrin – zwischen Fähnchen, Feuerwurst und Feierlaune. Aber zurück vom Heuerberg? Der Kühlschrank sprach klare Worte: „Zu spät fürs Abendessen.“ Also ein Mini-Flammkuchen für Kristin und Klaus, während die Couch rief: Mozzarellashow im ZDF. Pflichttermin. Denn wo Giovanni di Lorenzo draufsteht, hört Klaus nur noch „Mozzarella“ – und erwartet fest: Roland Kaiser. Klaus: „Der ist doch immer dabei.“
Doch es kam: nix. Kein Kaiser. Keine Kaisermania. Stattdessen gähnende Leere im TV-Kaiserreich. Und mittendrin zwei Appels, die warteten wie Kinder auf den Weihnachtsmann – und dann feststellen: Der feiert heute nicht in Dortmund.
Gerade als die Stimmung zu kippen drohte, platzten Melli und Niklas heim – Samstagabend-Ausgang, lange draußen, strahlend, hungrig. Natürlich. „Wir haben Hunger.“ Es war 23:30 Uhr. Und während andere Familien längst schliefen oder wenigstens schon die Spülmaschine ausgeräumt hatten, schoben Appels den zweiten Flammkuchen in den Ofen. Nachtbacken deluxe.
Und dann kam Alma. Immer noch wach, wie immer – denn Appelkinder gehen traditionell erst schlafen, wenn auch die Kapitänin und ihr Co-Kapitän die Brücke verlassen. Mit einem kleinen Glitzern in den Augen sagte sie plötzlich:
„Mama, Papa – erinnert Ihr Euch an Saeby? Da, wo wir auf einmal alle getanzt haben, als Melli die Hochzeitsplaylist auf der Sonos angeschaltet hat?“
Kristin grinste. Klaus auch. Wie könnte man das vergessen – dieser Abend, an dem der Bass durchs Ferienhaus vibrierte und plötzlich die ganze Familie wild durchs Wohnzimmer tanzte.
„Dann machen wir das jetzt wieder!“, entschied Alma, klappte die Hände zusammen und rief: „Alexa, spiel von der Hochzeitsplaylist Roland Kaiser!“ Und Alexa? Spielte. Nur leider nicht Stark. Sondern: „Warum hast Du nicht nein gesagt.“
Stille. Schock. Dann: Gelächter. Mit Tränen. Denn was bitte könnte absurder sein? Wir wollten JA. Hochzeit, Liebe, Ewigkeitsversprechen. Und Alexa? Spielte NEIN.
Appelklassiker. Genau der Gegensatz dessen, was man wollte.
Und wie so oft half: NoMoMeck®. Kein Meckern. Kein „Alexa, Du blöde Kuh“. Sondern: Lachen. Mit Tränen. Mit Bauchhalten. Mit einer Pointe, die sich keiner besser hätte ausdenken können.
Natürlich war es am Ende Melli, die die Technik rettete. „Alexa, spiel Stark!“ – und siehe da: kurz vor Mitternacht erklang das richtige Lied. Und so geschah es: Während andere längst schliefen, tanzten Klaus und Kristin – Hochzeitstanz reloaded – mitten im Wohnzimmer. Unter Flammkuchenduft, zwischen Sofakissen und Geschirrstapeln, beobachtet von drei lachenden Kindern und einem Bären, der im Flackerlicht der Stehlampe aussah, als hätte er Tränen in den Knopfaugen.
Es war kein Dresden. Keine Kaisermania. Keine TV-Bühne. Aber es war unser Wohnzimmer. Mit JA statt NEIN. Mit Tanz statt Meckern. Mit Liebe statt Perfektion. Und als die Uhr Mitternacht schlug, endete der Abend, wie nur Appelabende enden: chaotisch, herzlich, mit einer Geschichte mehr im Koffer. Und irgendwo grinste sogar Alexa. Ganz bestimmt.
20.08.2025 – Von Schnaps, Singvögeln & Schamesröte im Familienformat
Es war einer dieser Abende, die eigentlich unspektakulär begannen. Kinderzähne putzen, letzte Brotkrümel von der Tischdecke wischen, das Ritual der tausend „Gute-Nacht“-Umarmungen – kurz: Appel-Feierabend in Zeitlupe. Doch bei uns weiß man ja: Nichts bleibt je normal.
Denn da stand er plötzlich, Klaus, unten im Wohnzimmer, mit einem schelmischen Funkeln in den Augen und der Stimme eines Mannes, der glaubt, das Schicksal in kleinen Gläsern servieren zu können: „Kristin, willst Du noch einen kleinen Schnaps?“ Soweit, so normal. Was dann geschah, ließ selbst die Dielen kurz den Atem anhalten. Denn wer antwortete? Nicht Kristin. Nicht Klaus selbst. Sondern Alma. Mit der unschuldigen Autorität einer Sechsjährigen, die gerade beschlossen hat, dass das Leben klare Regeln braucht: „Ich darf keinen Schnaps!“
Stille. Sprachlosigkeit. Kristin und Klaus schauten sich an wie zwei Menschen, die gerade von ihrem eigenen Kind in die pädagogische Pflicht genommen wurden. Ein kognitiver Quantensprung, serviert in Schlafanzughosen. Wir lachten. Laut. Und heimlich auch ein bisschen ehrfürchtig.
Später – Couchzeit. Ohne Fernsehen. Gespräche über letzte Nacht, die so warm war und dass heute mit Fenster zu und laufender Klimaanlage geschlafen wird; ganz Appel-Style: ein bisschen tief, ein bisschen albern, und irgendwo zwischen Alltagsphilosophie und Lachtränen. Kristin: „Weißt Du was, ich hab festgestellt: Die Vögel singen frühmorgens gar nicht mehr.“ Klaus, keine zwei Sekunden Bedenkzeit, antwortete trocken: „Die singen nur, wenn sie ficky ficky machen wollen.“
Pause. Stille. Die Art von Stille, die sich wie ein warmes Kissen auf die Szene legt. Dann: Klaus hält sich die Hand vor den Mund, grinst schuldbewusst, als hätte er gerade im Kirchenchor ein Heavy-Metal-Solo gesungen. Kristin schaut ihn an, lacht so sehr, dass ihr die Tränen kommen – und denkt: Genau deshalb. Genau deshalb liebe ich dieses Chaos.
Und irgendwo, zwischen Schnapsverzicht, Singvogel-Philosophie und einer Couch, die schon mehr Geheimnisse kennt als jedes Tagebuch, beschlossen wir stillschweigend: Heute war wieder einer dieser Appeltage. Ohne Plan, aber mit Herz. Mit Scham, aber noch mehr mit Schmunzeln. Und ganz sicher: mit NoMoMeck®.
25.07.2025 – Zwischen Gurke, Gewitterwolken & großer Sehnsucht – Wenn Appels warten üben (mit Radiomoment deluxe)
Es ist Sommer. Offiziell. Also laut Kalender. Inoffiziell? Ist es eher eine Mischung aus: „Alma ist zuhause, Melli ist weg, Niklas sucht den Sonnenschein, Klaus sucht das WLAN-Potenzial im Maisfeld – und Kristin… sucht die Nerven, die sie letzte Woche irgendwo zwischen Gurken-Diplomatie und Packlisten-Excel verlegt hat.“ Noch eine Woche. Dann geht’s los. Richtung Norden. Dänemark ruft. Genauer: Söndervig. Exakter: „unsere Terrasse mit Blick auf Dünengras, das besser organisiert ist als unsere Urlaubskisten.“ Aber bis dahin? Warten. Aushalten. Und überleben. Mit Stil. Und Dipp.
Kapitel 1: Die große Gurkenfrage
Alma steht in der Küche. Vor ihr eine Gurke. Klaus sagt: „Eine ganz normale Salatgurke.“ Was er nicht weiß: Das war der Moment, in dem Alma beschloss, aus ihrem Leben ein kulinarisches Quiz zu machen. „Mamaaa? Willst Du lieber eine GURKE, die…
- geschält oder ungeschält ist?
- groß oder klein ist?
- in der Hand oder auf dem Teller liegt?
- geschnitten oder im Ganzen?
- weich oder fest?
- mit Dipp oder ohne?
- mit Gurkenhut oder nackig?
- nach Norden zeigt oder lieber in die Sonne will?“
Kristin, innerlich im letzten Drittel der Arbeits-To-do-Liste, äußerlich bemüht um pädagogische Würde, antwortet tapfer: „Ich nehme… eine Gurke mit diplomatischem Status, leicht geschält, einmal meditierend im Kreis gedreht, mit einem Spritzer Zitrone und dem Wunsch, dass der Sommer endlich da ist.“ Alma nickt. „Die kriegt Bärchen. Du bekommst eine mit Dipp. Aber ohne Löffel. Die hat heute nämlich Küchenverbot.“
Kapitel 2: Von Maisbergen & Mini-Melancholie
Am Feldrand wachsen sie. Die Maispflanzen. Schnell. Wild. Höher als Alma. Bald höher als Niklas. Bald… höher als das hessische Allgäu. „Mama, wenn das so weitergeht, sehen wir bald gar nix mehr. Nur noch Mais. Und dann? Ist alles WLAN weg.“ Kristin überlegt. Ob Mais WLAN frisst? Ob Klaus das messen kann? Niklas jedenfalls steht da. Fast täglich. Mit Maßband. Mit Hoffnung. Mit Blick gen Himmel. Aber der Himmel hat andere Pläne. Wieder Regen. Schon wieder. Kein Dreschen. Kein Ballenpressen. Kein Reiner. „Mama“, sagt Niklas ernst, „was ist, wenn der Reiner dann immer noch nicht fertig ist, wenn wir schon in Söndervig sind? Ich will da sein. Und hier. Kann ich mich klonen?“ Klaus vom Esstisch, ohne aufzusehen: „Ich arbeite dran. Ich hab da ’ne Schaltung im Kopf. Klon-Kabel, Version 1.0. Mit WLAN, versteht sich.“ Niklas seufzt. Und fragt Alma, ob sie mit ihm in den Maiswald ziehen will. „Ich nehm‘ die Drohne mit. Vielleicht finden wir da eine neue Welt. Ohne Regen. Mit Reiner.“
Kapitel 3: Wo ist Melli? Auf der Welle.
Melli fehlt. So richtig. Täglich kommen Bilder, Sprachnachrichten und kleine Videos. Vom Kreuzfahrtschiff. Vom Mittelmeer. Von Palma. Sardinien. Palermo. Neapel. Pompeji. Kristin liest laut vor: „Hey Mama, ich sitz gerade auf dem Sonnendeck mit Opa. Oma hat einen Gin Tonic bestellt und nennt es medizinische Selbsthilfe. Ich hab heute einen Gladiatorenhelm anprobiert. Ich glaub, ich bin innerlich jetzt entweder Römerin oder Griechische Mythologie. Küsschen! Und sag Alma: Ich schick ihr eine Postkarte mit Glitzer.“ Alma malt derweil zurück. Ein Bild. Von sich selbst. Im Pool. Mit Bärchen. Und Gurke. „Das kriegt die Melli. Dann weiß sie, dass wir sie vermissen. Und dass es hier auch lecker ist.“ Kristin schaut aufs Handy. Dann auf den Himmel. Dann zum Gurkenschälmesser. Und murmelt: „Ich will auch ein Kreuzfahrtdrink. Und eine Woche Sonne auf dem Deck meiner Entscheidungskraft.“
Kapitel 4: Packliste, Webdesign & andere olympische Disziplinen
Während draußen der Himmel schon wieder Wasser nachschiebt und Niklas überlegt, ob sein Fahrrad eigentlich auch schwimmen kann, sitzt Kristin im Wohnzimmer. Vor ihr: Die Appel-Packliste. Seit 2014 in Betrieb. Mittlerweile mit mehr Fußnoten als der Vertrag von Versailles. Klaus ruft vom Flur: „Denk dran, diesmal nehmen wir den Anhänger mit. Du darfst also ALLES einpacken.“ Kristin: „Ich überleg, ob ich das Sofa mitnehme. Und die Kücheninsel.“ Nebenbei – wie man’s halt so macht – hat Kristin noch die Homepage aktualisiert. „Ich hab jetzt alle Teaserbilder in einer Galerie. Rubrik: Unsere Geschichten in Bildern. Mit Link zu jeder Appel-Erzählung.“ Klaus (leicht bewundernd): „Neben all dem, was Du sonst kannst, wirst du jetzt auch noch Webdesignerin.“ Kristin: „Ich nenn mich ab jetzt NoMoMeck(R) UX-Queen. Ich arbeite mit Butterkeks und Backspace.“ Und während Klaus seine Monitore testet (2 für ihn, 2 für sie – falls das WLAN auch mit in Urlaub will), schaut Kristin auf die Checkliste. „Ich frag mich gerade, wer eigentlich Langeweile erfunden hat.“ „Wahrscheinlich derselbe, der Teigschaber nie ergonomisch gemacht hat“, murmelt Klaus.
Kapitel 5: HR3, Hochgenuss und die Packliste des Wahnsinns
Donnerstagmorgen. 8:45 Uhr. Die Küche duftet nach Kaffee, die Packliste liegt wie eine Mischung aus UNESCO-Weltkulturerbe und Geheimrezept auf dem Tisch. Und dann: HR3-Morningshow. Tobi & Tanja fragen: „Was packt ihr unbedingt für den Urlaub ein?“ Klaus – innerlich längst auf dem Weg Richtung Ferienhaus – greift zum Handy. Challenge accepted. Mit Appel-Wortwitz, Morgenschwung und halbem Lagrein-Vorrat schickt er seine Sprachnachricht los – an HR3. O-Ton Appel: „Hallo Tobi und Tanja, wir nehmen mit: mehrere 2×2 Meter Decken – ohne die ist kein Mensch Appel-kompatibel. Dazu: ein Waffeleisen, ein Raclette-Set, zwei Monitore (einer pro Erwachsener, wir sind ja vernünftig), vier Kisten Lagrein – Südtirol in Flaschen –, und jede Menge Alltagschaos mit Herz. Damit das überhaupt möglich ist, haben wir uns… nun ja… einen großen Bus gekauft.“ Und was passiert? 08:52 Uhr. Sie spielen es. Die ganze Nachricht. Live. Und Tobi, der Morningshow-Gott des Alltags, antwortet – ganz trocken: „Vielleicht ist besser, wenn das Meer zu Euch kommt.“ Kurze Pause. Dann noch: „Raclette finde ich gut.“ Kristin starrt aufs Radio. Klaus starrt auf Kristin. Alma ruft: „Papa, bist Du jetzt berühmt?“ Niklas schreit: „Ich war dabei! Ich war im Radio!“ Und Kristin murmelt: „Ich wusste es. NoMoMeck(R) goes prime time.“
Kapitel 6: Noch sieben Tage
Eine Woche noch. Dann fahren sie. Dänemark wartet. Das Ferienhaus ruft. Die Decken wissen schon, wie sie sich falten müssen. Und Alma fragt beim Zähneputzen: „Mama, glaubst Du, dass Dänemark mich vermisst?“ Kristin lächelt. Ganz weich. „Bestimmt, Schatz. Bestimmt.“ Und der Mais? Wächst weiter. Wie die Vorfreude.
Wie die Geschichten.
Wie das Appelchaos.
Mit Herz. Mit Gurke. Mit ganz viel Liebe.
18.07.2025 – Krisenküche, Kinderkrawall & Konfettibrot – ein Freitag mit Würdeverlust und Waffelwiedergeburt
Es war ein Freitag, der mit einem Klatschen begann. Nicht draußen. Nicht Wetter. Nicht Streit. Sondern: Pfannkuchenteig. An der Wand. Kristin stand in der Küche, Holzlöffel in der Hand, und starrte auf das, was einst als Wochenendvorfreude begann – und nun aussah wie ein Wandtattoo in der Kategorie „moderne Kunst mit Eierbasis“.
„Ich wollte nur probieren, ob man Pfannkuchenteig schütteln kann, ohne den Deckel draufzumachen“, erklärte Niklas mit einem Blick, der gleichzeitig Reue, Stolz und Physikinteresse ausdrückte. Alma ergänzte: „Der Teig hat gerufen! Der wollte raus!“ Melli drehte sich im Türrahmen zur Küche um, sah das Desaster – und sagte mit maximaler Teenager-Mühe: „Das ist kein Chaos. Das ist… ein Appel-Classic.“ Und damit hatte sie recht. Denn was andere Krise nennen, ist bei Appels oft nur der Anfang eines sehr ehrlichen, sehr echten, sehr klebrigen Tages.
09:32 Uhr – Projekt „Konfettibrot“
Während Klaus versuchte, den Mixer zu entknoten (ja, das Kabel hatte sich um den neuen WLAN-Router gewickelt – Symbolbild für moderne Elternschaft), hatte Alma eine neue Frühstücksvision: „Ich will ein Brot mit allem.“ „Was ist ‚alles‘?“, fragte Kristin. „Na, was halt gut aussieht.“ Ergebnis: ein Vollkorntoast mit Himbeermarmelade, zerbröselten Smarties, einer Scheibe Salami und – aus mir unbekannten Gründen – einem Gänseblümchen aus dem Kräuterbeet. „Das ist jetzt mein Konfettibrot. Für Bärchen. Der will feiern.“ Und das tat er dann auch. Mit Würde. Und klebrigen Ohren.
11:12 Uhr – Klaus & der Technik-Tanz
Klaus wollte eigentlich nur das neue Update für die Appel-LED-Homepage installieren. Eigentlich. Stattdessen begann er damit, versehentlich die ganze Routerkonfiguration zu löschen. „Ich war nur im Menü. Ich hab nix gedrückt.“ „Klaus, Du bist das Menü.“ Während er hektisch Tastenkombinationen suchte und Niklas versuchte, via YouTube-Tutorial den Familien-Server neu zu starten, murmelte Melli: „Wenn das so weitergeht, haben wir bald WLAN aus der Gießkanne. Oder der neue Router streamt einfach direkt in den Backofen.“
13:24 Uhr – Der Rückfall
NoMoMeck® ist kein Zaubertrick. Und manchmal – ganz manchmal – bröckelt das System. So wie heute, als Klaus die Spülmaschine ausräumte und sich dabei am Lagrein-Vorrat das Knie stieß, der Toast beim Runterfallen mit der Marmeladenseite landete und Alma verkündete: „Papa, ich hab Bärchens Konfettibrot in die Sofaritze gedrückt, weil er’s nicht essen wollte.“ Er starrte sie an. Dann aufs Brot. Dann auf Kristin. Und sagte: „Ich sag’s nicht.“ Kristin lächelte. „NoMoMeck-Level 3 erreicht.“
16:47 Uhr – Die Wiedergeburt der Waffel
Als die Sonne tiefer rutschte, die Brotreste vom Teppich gekratzt waren und Klaus wieder WLAN herstellen konnte, sagte Kristin: „Ich mach Waffeln.“ „Wir haben keine Eier.“ „Ich mach trotzdem Waffeln.“ Und das tat sie.
Mit Apfelmus statt Ei. Mit Herz statt Rezept. Und mit dem alten Waffeleisen, das sich knarzend erhob wie ein Phönix aus der Appelküche. Der Duft durchzog das Haus wie ein Versprechen: Alles wird wieder gut. Auch der Pfannkuchenteig an der Wand.
Abends – auf dem Balkon
In den 2×2-Meter-Decken lag Alma, der Bär war satt, Niklas überlegte, ob man aus einer alten Brotdose einen Stromsensor bauen könne, und Melli sagte: „Ich will irgendwann mal Kinder haben, aber nur, wenn die auch Waffeln so lieben wie wir.“ Klaus lehnte sich zurück. Kristin trank ihren Tee. Und keiner meckerte. Nicht mal Bärchen.
06.07.2025 – Von Landpartie, Lichtmomenten und einem sehr verdächtigen Zwerg im Schrank
(Oder: Warum der Sommer mit Tomatenflecken, Tischrotation und Dänequarkträumen beginnt)
Es war Sonntag, der 06. Juli 2025 – ein Tag, der schon beim Aufstehen nach Sommer roch. Nicht irgendeinem – sondern dem Sommer, der ein bisschen nach frisch gemähtem Rasen, LSF 50, kulinarischer Weltreise und dem Satz klang: „Heute ziehen wir uns schick an.“ Denn der heutige Tag war kein Alltag. Heute stand auf dem Appel-Kalender: Dagobertshäuser Landpartie – 11. Edition.
Und das war nicht einfach nur ein Ausflug. Das war:
- Empfehlung von Marco.
- Begeisterung von Janina.
- Babysitter-Freigabe durch Melli.
- Und ein Fashion-Moment in Klaus’ Leben, der ihm ein ungewohnt makelloses Shirt bescherte – jedenfalls bis zur Abfahrt.
Vor dem Glanz: der Fleck
Es hätte ein harmonischer Morgen werden können.
Kristin bereitete sich in Ruhe vor, Alma half Bärchen beim Baden im Waschbecken (ausnahmsweise ohne Schaumparty), und Klaus… fluchte leise im Schlafzimmer. „Das kann doch nicht sein… ich hab das eben erst angezogen! Frisch aus der Wäsche! Ich war nicht mal in der Nähe von Soße!“ Kristin (vom Flur, mit Lippenstift und Überblick): „Bitte sag mir nicht, dass Du wieder…“ Klaus, mit dramatischer Geste: „Er war wieder da. Der Zwerg.“ Kristin hielt kurz inne. Dann nickte sie. Der Fleckenzwerg. Ein alter Bekannter im Hause Appel. Unsichtbar. Frech. Spezialisiert auf Tomatensoße, Fettflecken und mysteriöse Spritzer. Er hauste offenbar im Wäscheschrank – zwischen den Hemden – und hatte es besonders auf Klaus’ Lieblingsshirts abgesehen. „Der sitzt da drin“, sagte Klaus. „Wartet. Mit Ketchup und Absicht. Ich hab’s heute wieder gespürt – ich schließe den Schrank, dreh mich um, zack: Fleck.“ Kristin, routiniert: „Dann zieh bitte das hellblaue an. Und lass dem Zwerg heute mal frei.“ Klaus wechselte. Grummelte. Aber immerhin:
Zur Landpartie ging es fleckenfrei. Der Zwerg blieb zurück – vermutlich beleidigt. Oder auf der Suche nach dem nächsten Hemd.
Die Landpartie – zwischen Sterneglanz und Taktiktraining
Dagobertshausen empfing sie mit Glanz. Nicht laut. Sondern liebevoll. Wiesen. Fachwerk. Musik, die klang wie ein Sonntagsspaziergang mit Aperol-Eiswürfel. Und dann:
Die Küche der Extraklasse. 15 Starköche. Mehr Michelinsterne als Sterne am Himmel. Lucki Maurer. Cornelia Poletto. Hans Neuner. Christian Rach. Und mittendrin: Appels. Und Freunde. Denn Lina und Sebastian waren dabei – Gourmet-Routiniers, Logistikliebhaber und Tischbewachungsstrategen mit natürlicher Souveränität. „Wir operieren nach dem 2-Personen-Rotationstakt“, sagte Sebastian. „Immer einer isst, einer sichert. Kommt jemand mit Tellerglas-Kombination näher: Blickkontakt. Taktischer Hinweis. Maximaler Besitzanspruch.“ Lina applaudierte. Klaus lachte. Kristin strahlte. Und gemeinsam rotierten sie sich durch: Trüffel-Schaum. Garnele auf Linsensalat. Rind auf Meerrettichluft. Dazu Weine, die leise „Sommersonate“ flüsterten. Irgendwo zwischen Teller vier und fünf wurde Klaus kurz ganz still.
Er schaute auf eine Lampe – modern, aber kalt. Dann auf Kristins Gesicht – warm, lebendig, leuchtend. Und da war sie. Die Idee. „Weißt Du, was fehlt?“ sagte er. „Licht, das mitfühlt. Keine bloße Helligkeit. Sondern… Resonanz. Licht, das nicht stört – sondern begleitet. Dich kennt. Dich versteht. Sich deiner Stimmung anpasst, ohne dass Du’s sagen musst.“ Kristin (zwischen Burrata und Begeisterung): „Du willst… empathisches Licht?“ Klaus (leise): „Ich will mood|flux. Ein Lichtsystem, das Stimmung übersetzt. Kein Schalter. Keine App. Nur Atmosphäre.“ Kristin notierte still im Kopf: mood|flux. Ein Licht, das ein Gefühl hat. Und eines macht.
Währenddessen im Appelhaus:
Melli – kommissarische Familienchefin.
Sie hatte sich vorbereitet wie ein Regierungssprecher. „Ihr bleibt heute bei mir. Ich bin die Älteste. Ich hab den Überblick. Und wenn ihr brav seid, darf Alma entscheiden, welcher Film läuft.“ Niklas hatte sofort einen Vertrag aufgesetzt („keine Diskussionen beim WLAN, sonst Abzug von Bildschirmzeit“), Alma malte ein Schild für Bärchen („Nicht stören, ich bin im Spa“), und die Appel-Kinder schafften es tatsächlich, einen halben Tag lang harmonisch miteinander auszukommen. Als Klaus am Abend fragte: „Gab’s Probleme?“, sagte Melli nur: „Ich hatte alles im Griff. Es gab Nudeln. Niemand hat geweint. Und ich hab sogar ein YouTube-Tutorial über Steuererklärungen geschaut. Nur zum Spaß.“ Kristin flüsterte: „Wenn sie nach der Kreuzfahrt nicht wieder mit uns will, zieh ich nach Dänequark.“
Ferienvorfreude: Denn sie kommt. Die Sommerzeit.
Ab 17. Juli fährt Melli mit Oma und Opa Schiebock aufs Schiff – Geschenk zur Konfirmation. Ziel: Mittelmeer. Und sie ist vorbereitet. „Ich brauche Looks für sieben Dinner. Und eine Notfall-Kombi, falls jemand fragt, ob ich Dänemark liebe.“ Kristin (trockener Blick): „Du kommst trotzdem mit. Ohne Melli fahr ich nicht. Ohne Dich gibt’s keinen Dänequark.“
Und am 12. Juli: Almas Geburtstag. Sie zählt runter. Bereitet das Whirlpoolwasser vor. Und fragt jeden Abend: „Glaubst Du, Moppel kommt wieder? Und der mit dem Popo? Ich hab schon Möhrenherzen gemacht.“ Kristin hat den Kalender blockiert. Hasenfest mit Waffelglanz. Alles bereit.
Niklas?
Niklas hatte große Pläne. Und diesmal nicht nur mit dem Rasentraktor. Er hatte ein Bündnis geschlossen. Mit Frau Klempel – seiner Lehrerin. „Ich darf allein in den Schulgarten. Ich hab den Schlüssel. Den echten. Die Motorsense gehört jetzt mir. Für den Sommer.“ Kristin staunte. „Vertrauenspädagogik vom Feinsten“, murmelte Klaus. „Oder sie hat einfach keine Lust mehr auf den Brombeerdschungel hinterm Kompost.“ Aber Niklas war motiviert. Richtig. Er hatte sogar einen Namen für seine Mission: „Operation Hortus Maximus“ Dazu ein selbstgebauter Mähplan. Eine Appelskizze vom neuen Hochbeet. Und eine Idee für eine automatische Gießanlage, die aus zwei Eimern, einem Gartenschlauch und einem WLAN-Sensor bestehen sollte. Klaus war begeistert. „Technisch gewagt, ökologisch mutig, optisch diskutabel – aber hey: Das bist Du.“
Am Abend des 6. Juli, als alle satt, erfüllt und ein bisschen sonnenmüde waren, saßen Kristin und Klaus noch auf der Terrasse. Die Wäsche hing frisch im Flur. Klaus wollte ein neues Hemd holen. Öffnete den Schrank. Und blieb stehen. „Schon wieder.“ Kristin: „Fleck?“ Klaus: „Fleck. Auf dem Ärmel. Frisch gewaschen. Ich war nicht mal in der Nähe von Tomaten.“ Kristin sah ihn an. Dann Richtung Schrank. Dann zum Himmel. „Er ist zurück.“ Klaus nickte. Der Fleckenzwerg. Unermüdlich. Präzise. Und vermutlich sehr gut vernetzt.
Fortsetzung folgt…
Wenn Alma Geburtstag feiert, Melli über die Wellen gleitet, Niklas den Garten revolutioniert – und mood|flux das Lichtspiel der Gefühle beginnt.
26.06.2025 – Von Kirschkern-Mission, UV-Mission & einer griechischen Glutnacht – Ein Sonntag unter Appeln
Es war einer dieser Sonntage, an denen selbst die Kühlschranktür leise ächzt beim Öffnen. Oberbiel. 34 Grad. UV-Index: Olympisches Finale. Luftfeuchtigkeit: wie in einer überreifen Honigmelone mit WLAN-Störung.
Aber: Die Appels wären nicht die Appels, wenn sie sich davon ins Schwitzen bringen ließen. Also gut, ein bisschen Schwitzen war erlaubt. Aber bitte mit Stil.
Der Pool: Familienmitglied Nummer Sechs
Bereits unter der Woche hatte sich in der Appel’schen Einfahrt Großes ereignet: Der Pool war gekommen. Ein 4-Meter-Gigant, liebevoll aufgestellt mit der Geduld eines Zen-Mönchs und der Logistik eines UN-Konvois. Klaus hatte mehrfach „Das ist jetzt aber wirklich gerade, oder?!“ gemurmelt, während Kristin im Hintergrund die Wasserwaage befragte wie ein Orakel.
Jetzt thronte er da, das neue Herz des Appelhauses: 29,6 Grad, blitzend in der Mittagssonne wie ein flüssiger Smaragd. Der Neuzugang wurde schnell adoptiert – von allen. Sogar von Alma’s Bärchen, der seither mit Schwimmflügeln in einer Tupperdose über den Wasserspiegel trieb. Sicherheitsvorkehrung.
Melli & die große Tauch-Transformation
Melli hatte sich heute endgültig zur Sonnenkönigin mit Chlorakzent ernannt. Dank neuem Poolsessel – gestern im Baumarkt unter Einsatz von Klaus‘ kompletten Körperreserven und einem strategischen Parkplatzsprint erbeutet – residierte sie nun wie Kleopatra auf LSF 50.
Aber halt – LSF war gestern.
„Ich glaube, unter Wasser wird man brauner“, verkündete sie beim ersten Sprung, tauchte ab – und ward fortan nur noch in kurzen Schnappatmungspausen gesehen.
Kristin schaute verwirrt auf ihre Sonnenapp.
„Ich dachte, UV-Strahlen nehmen unter Wasser ab?“
„Klaus?!“, rief sie ins Haus.
Und dann kam er. Unser technischer Hoffnungsträger, Lichtflüsterer, Leiter des Appel’schen LED-Labors – mit leichtem Kirscharoma am Hemd und einem Ausdruck im Gesicht, der irgendwo zwischen „Jetzt erklär ich’s Euch“ und „Ich brauch erstmal einen kalten Fuß“ lag.
Klaus erklärt: Kann man unter Wasser braun werden?
„Also. Technisch gesehen…“, begann Klaus und nahm Haltung an. Die Kinder rotierten Richtung Gartentisch wie Satelliten im Erwartungsmodus.
„UV-Strahlen – das sind die, die die Haut bräunen – werden tatsächlich durch Wasser abgeschwächt. Und zwar ziemlich deutlich.“
„Wie abgeschwächt?“, fragte Niklas.
„Ungefähr wie WLAN in einer Betonwand“, antwortete Klaus.
„Also nix mit unter Wasser bräunen deluxe?“, rief Melli aus dem Pool, nun wieder aufgetaucht, leicht empört und tropfend.
„Nicht wirklich. Nach etwa 30 cm Wassertiefe sind schon über 50 % der UVB-Strahlung weg. Und bei einem Meter Tiefe hast Du weniger Bräunung als ein Brötchen in der Mikrowelle.“
Alma: „Aber das ist gemein! Das Wasser ist doch so hell!“
Klaus: „Licht und UV sind wie Schwestern, aber nur eine macht Sonnenbrand. Die andere sieht hübsch aus, aber kann nix.“
Melli seufzte. „Ich hab also den ganzen Tag getaucht – und werd trotzdem nicht brauner?“
Klaus nickte. „Nicht brauner. Nur fitter.“
Kristin grinste. „Dafür hast Du das sauberste Innenohr Hessens.“
Klaus & die große Dänemark-Liebe (also: Temperaturtechnisch)
Und weil Klaus gerade in Fahrt war, wagte Kristin noch eine Anschlussfrage.
„Sag mal, Du jammerst doch jeden Sommer, dass Du keine 34 Grad verträgst. Ist das eigentlich medizinisch, genetisch – oder einfach Dein innerer Däne?“
Klaus setzte sich mit der Gravitas eines Mannes, der gerade 14 Kilo Kirschen entkernt hatte – und begann.
„Ich bin ein Nordtyp. Ich bin auf 20 Grad programmiert. Alles darüber ist… Systemüberlastung.“
Kristin nickte. „Weil: 20 Grad heute in Søndervig. Und 16,8 Grad Wassertemperatur in der Nordsee.“
Klaus seufzte ehrfürchtig. „Das ist mein Idealzustand. Da funktioniert mein Denken, mein Lötkolben, mein Kreislauf. Da spricht sogar meine Haut zu mir: ‘Jetzt sind wir Freunde.’“
Kristin schmunzelte. „Aber Du gehst doch NIE in die Nordsee.“
„Das ist was anderes. Ich liebe sie. Aus der Ferne. Wie man halt Dinge liebt, die einen auch ein bisschen traumatisieren.“
Alma: „Papa, bist Du ein Nordsee-Nichtschwimmer?“
Klaus: „Ich bin eher ein Beobachter. Ich winke dem Wasser zu und sage: Bleib Du da – ich bleib hier. Win-win.“
Kristin lachte. „Wir überprüfen das im August. Nordsee bei 16,8 Grad – und Du mit Badeshorts. Ich bring den Beweis.“
Appel-Pool-Stadt mit Kinderlachen & UV-Problematik
Während Klaus also mental mit der Nordsee flanierte, ging das Chaos hinter ihm in den Nachmittagsmodus über.
Wasserschlacht!
Niklas, Alma, Nila und Leo – das neue Oberbieler Freibad-Team. Jeder mit Wasserpistole, Becher oder Eimer bewaffnet. Das Ziel: möglichst alles, was noch trocken war. Inklusive Mamas Rosenbeet, Kristins Kräuterwand und fast Klaus‘ Laptop.
Niklas, der sich eigentlich geschworen hatte, den Sonntag auf Minimaltemperaturlevel zu verbringen, war nur draußen, weil der Pool offiziell zur kühlungsstrategischen Zone erklärt wurde.
„Ich komm nur raus zum Poolen“, verkündete er feierlich, während er sich rücklings in die Fluten gleiten ließ wie ein Freizeit-Kapitän mit Klimaanlagenvertrag.
„Ansonsten bleib ich drin. Das ist besser für meine Haut. Und meinen Kopf. Und meine Psyche.“
Kristin nickte. „Verstehe. Luftkühlung über zwei Etagen – oben wie unten. Appel-Klimatechnik, powered by Sommertrauma 2023.“
„Wir haben ja Gott sei Dank Klimaanlagen. Doppelt hält besser. Wenn’s sein muss, schlaf ich im Flur zwischen beiden.“
„Du meinst in der Kältezentrale Nord-Süd?“
„Ganz genau.“
Gartenarbeit deluxe – jetzt mit Aussicht
Doch nicht nur Kinder und Kirschen wollten heute bewegt werden – auch das Appel’sche Gartenequipment bekam einen Neuanfang verpasst. Der große quadratische Holztisch – das 1,5 x 1,5 Meter-Monstrum, bislang eher in der Funktion „Totholz auf Rasenhöhe“ unterwegs – bekam ein neues Leben.
Kristin nahm Maß, räumte Kissen weg, hielt Windrichtung und Sonnenstand gegen das Licht. Dann drehte sie sich zu Klaus:
„Ich brauch Dich. Tischverrücken – und zwar mit Blick.“
„Wohin?“
„Dahin. Genau dahin. Oberbieler Allgäu, 1. Reihe, Bühne links.“
Mit viel Fingerspitzengefühl und ein paar klirrenden Gläsern wurde der Tisch auf die Wiese gewuchtet – leicht schräg, aber mit maximaler Fernblickquote.
„Da schmeckt der Kaffee direkt nach Freiheit“, sagte Kristin zufrieden.
„Oder zumindest nach Mückenspray.“
Und der Strandkorb, der zuletzt sein Leben neben den Mülltonnen fristete wie ein schlecht geparktes Cabrio, durfte ebenfalls umziehen.
„Nicht nur weg vom Abfall – hin zur Vision!“, rief Kristin.
Er steht jetzt stolz am Rande des Gartens – ganz so, als hätte er nie was anderes gemacht, als ins Feld zu schauen und sich von Wind streicheln zu lassen.
Der Kirschomat & das Oberbieler Entkernungszentrum
Apropos: Der Kirschbaum war heute der zweite Star des Tages. Er hing übervoll. Stolz. Ein bisschen überfordert. 30 bis 40 Kilo hingen da, wie kleine rote Sonnenknöpfe.
Klaus hatte vorgesorgt: Der Kirschomat 3000. Ein Gerät, das optisch irgendwo zwischen Raketenbasis und Nussknacker wohnte – und laut Klaus „für bis zu 15 Kerne pro Minute, wenn man gut geölt ist“.
Nach drei Minuten rief Klaus: „Ich hab Muskelkater an Stellen, da hab ich nicht mal Muskeln.“
Alma taufte die entkernten Kirschen: Appelbällchen.
Kristin versuchte derweil, herauszufinden, ob Kirschen nach dem Einfrieren besser oder schlechter schmecken.
Klaus: „Sie sind wie wir nach einem kalten Pool. Ein bisschen schrumpelig, aber trotzdem süß.“
Die griechische Glutnacht & der Beginn einer neuen Familienlegende
Gegen Abend – die Sonne versank würdevoll im westlichen Oberbieler Allgäu, während Melli ihr „Summer Chill Vibes“-Set das neunte Mal abspielte – kam die große Frage:
„Was essen wir heute?“
Kristin lächelte.
„Griechisch. Hausgemacht. Bifteki, Gyros, Souvlaki. Pommes. Bauernsalat. Und wer meckert, darf Knoblauch reiben.“
Die Küche verwandelte sich in eine Mischung aus Taverne, Olymp und Kochduell.
Niklas würzte. Alma verteilte Servietten mit Dänemarkflaggen („Wir sind schließlich keine Griechen, aber verliebt!“), und Klaus stand am Grill, als hätte er die Zeus-Lizenz persönlich erworben.
Zum Abschluss dann: Lagrein. Natürlich.
Kristin prostete Klaus zu.
„Für einen Mann, der lieber friert als brät, hast Du heute ziemlich heiß gekocht.“
Klaus lächelte.
„Ich bin wie eine LED: effizient, heiß nur an der richtigen Stelle – und mit einer sehr langen Lebensdauer.“
Melli stöhnte.
„Papa. Bitte. Kein Lichtwitz zum Dessert.“
Alma flüsterte Bärchen zu: „Aber er war süß.“
Fortsetzung folgt…
Wenn Klaus den Nordsee-Test besteht, Melli das UV-Unterwasser-Problem technisch selbst in die Hand nimmt und Alma herausfindet, wie viele Kirschen in ein Poolfilter passen.
Mit Appelliebe. Mit Chlor. Und ganz, ganz viel NoMoMeck®.
15.06.2025 – Hitze, Hoffnung & ein Hoch auf den Lagrein: Eine Appel-Flucht mit Folgen
Es begann mit einem Seufzen.
Nicht irgendeinem. Sondern dem Seufzen, das so tief aus Klaus‘ Brust kam, dass selbst der Kühlschrank kurz innehielt.
Kristin saß am Küchentisch, halb in der Planung für die Peeralm, halb mit dem Gedanken an neue Balkonbettlaken – da kam Klaus hereingeschlurft, schweißglänzend, fluchbereit, leicht zerknittert – innerlich wie äußerlich – und sagte den Satz, der in dieser Familie entweder zu großen Plänen oder großen Pizza-Bestellungen führt:
„Ich halt das nicht aus.“
Kristin hob eine Braue.
„Was genau?“
„ALLES. Diese Hitze. Dieser Lötofen. Die Firma ist ein Backblech. Ich schwitze beim Denken. Selbst mein Schatten hat Hitzefrei.“
Es war Sonntagmorgen. 9:42 Uhr. Bereits 28 Grad im Schatten. Und Klaus‘ Gedanken kreisten – wie sie es immer tun, wenn das Wetter nach Weltflucht schreit – um Dänemark.
„Ich will da nicht mehr hin, wenn es so ist. Ich mein, das ist doch kein Leben. Ich will… kühle Luft. Wind. Wasser. Und wenn’s geht, keinen einzigen Lötofen weit und breit.“
Kristin nippte an ihrem Kaffee, dessen Temperatur sich gerade an Klaus‘ Stirn orientierte – und überlegte, ob sie aus Spaß kurz den Standventilator „Lars“ holen sollte, der in der Garage seit dem Sommer 2018 auf seinen großen Auftritt wartete.
Und dann: Pling.
Eine Mail. Von einem Absender, der entweder Gedanken lesen konnte oder ein Händchen für Dramatik hatte:
Sehr geehrter Herr Appel,
Lust auf Abkühlung?
„Oh Gott. Sie wissen alles.“ – sagte Klaus.
Kristin klickte. Und da war es:
Sommer im Pfösl bedeutet Abkühlung am Berg.
Während in der Stadt Hitzerekorde und schwüle Temperaturen gemessen werden, dürfen wir hier am Berg richtig durchatmen und angenehme sommerliche Temperaturen genießen.
Einfach Koffer packen und ab ins Pfösl.
Kristin las es laut vor. Klaus hörte es wie eine göttliche Eingebung. Und keine zwei Minuten später stand fest:
Peeralm? Abgesagt.
Südtirol? Gebucht.
Und weil Klaus nie etwas halb tut (außer Mehl abwiegen), entstand in Windeseile ein Alternativprogramm:
„Wir fahren über Fronleichnam ins Green Luxury Hotel Pfösl, Deutschnofen. Und auf der Rückfahrt – Weingüter! Lagrein! Die Rebsorte braucht uns.“
Kristin lachte.
„Also… ist das jetzt ein Erholungsurlaub oder eine logistisch getarnte Weinberg-Expedition?“
„Beides!“, rief Klaus. „Statt Waffeleisen – Weinflaschen. Statt 27 Kuscheldecken – 500 Flaschen Lagrein.“
„Freimenge?“
„180 Flaschen. Gesetzlich. Aber mit diplomatischem Lächeln geht sicher mehr.“
Der neue Fordbus freute sich leise in der Einfahrt. Keine Monitore, keine Sechsbettdecken, kein Chaos-Tetris mit Strandmuschel und Sandspielzeug. Nur: Platz. Und eine Mission.
Doch weil bei den Appels nie nur ein Thema gleichzeitig Platz hat, kamen da noch ganz andere Gedanken hoch.
Kristin, halb in der Packliste, halb im Alltagsblues, fragte Klaus:
„Was machst Du eigentlich mit deiner neuen Rubrik?“
Klaus blinzelte. „Welche?“
„Na… ‚Klaus‘ LED-Labor – Technik für Teenager, Teddys und Technikfeinde‘.“
Klaus nickte bedeutungsvoll.
„Ich überlege. Was über Blitze vielleicht. Blitzableiter. Erdung. Etwas für Almi.“
Denn gestern hatte Alma – wie immer auf der Suche nach den großen Fragen des Lebens – gefragt:
„Papa, warum dürfen wir im Whirlpool sitzen, obwohl es draußen donnert?“
Klaus‘ Erklärung dauerte elf Minuten, beinhaltete die Worte „Widerstand“, „elektrisches Feld“ und „statistisch unbedenklich“ – und wurde von Alma quittiert mit:
„Okay. Aber wenn’s blitzt, geh ich trotzdem raus. Mein Bär hat Angst.“
Später am Abend, während Klaus versuchte, in der Sommerhitze einzuschlafen, kam die nächste Eingebung.
„Kristin… meinst Du, wir könnten vielleicht auch die Kellerei Bozen besuchen?“
„Die mit dem Weinmuseum im Keller?“
„Genau die. Ich hab gelesen, da kann man die Entwicklung vom Holzfass bis zur Hightech-Abfüllanlage erleben. Das ist quasi Weiterbildung.“
Kristin, mit Notizblock in der Hand, murmelte: „Dann nehm ich Alma mit. Die soll ja auch mal sehen, wo der Lagrein wohnt.“
Am nächsten Morgen wurde ein neuer Zettel an den Kühlschrank gepinnt:
Pfösl-Packliste (Hotelmodus):
Badeanzug
Sonnencreme
Flaschenöffner (wichtig!)
1 Paar Schuhe pro Person (außer Alma – da eher 5)
Notizbuch für Weingüter
Backup-Klaus (falls einer zu enthusiastisch im Probierglas wird)
Niklas war skeptisch.
„Kein WLAN im Bus? Kein Bildschirm?“
Klaus grinste.
„Dafür WLAN im Hotel. Und Du darfst ‚Kellerei‘ googeln. Bildungsreise, mein Sohn.“
Melli kam hinzu, scrollte durch ihr Handy, seufzte.
„Wenigstens ist Südtirol fotogen. Und ich brauch ein Kleid für die Weinberge.“
Kristin: „Du meinst für Instagram.“
Melli: „Na klar.“
Und so wurde aus einem Hitzetag eine kleine Appel-Fluchtgeschichte mit großem Potential – irgendwo zwischen Weinglas und Wanderkarte, Whirlpool und Wetterkarte, Blitzableiter und Balkonbett.
Kristin sah Klaus an. Klaus sah auf sein Handy. Die Temperatur in Wetzlar stieg auf 33 Grad.
„Ich geh packen“, sagte er.
Kristin schrieb in ihr Notizbuch:
„Thema für die nächste Geschichte: Wie Klaus sein Herz an Südtirol verlor – und fast die Zollbeamten gleich mit.“
Fortsetzung folgt…
Mit Wein. Weitblick. Wanderlust. Und wahrscheinlich einem spontanen Besuch im örtlichen Thermometermuseum.
10.06.2025 – Von Pfingstchaos, Glanzbesuch und der großen Alm-Eskapismusfrage
Pfingsten in Appelhausen. Ein Feiertagswochenende, das so begann, wie viele Appel-Pläne beginnen: ambitioniert, strukturiert und voller guter Absichten. Und endete wie so viele Appel-Wochenenden: leicht zerzaust, mit Waffelduft in der Luft, Krümmeln unter dem Sofa und einem neuen Familienrunninggag.
Denn während wir am Freitag unsere älteste Tochter mit einem gewissen Dramaanteil (Mellis Haarbürste war unauffindbar und Klaus hatte gewagt, die Musik im Auto zu kommentieren) bei ihrer Patentante Natalie in Ratingen ablieferten, begann für den Rest von uns der große Appel-Pfingstplan: Ausschlafen. Aufräumen. Atmen.
Aka: Das seltene Drei-A-Programm, von dem Eltern in Erziehungsratgebern lesen und sich dann gegenseitig anstupsen mit dem Satz: „Wär schön, wenn das mal klappen würde.“
Melli hingegen? Berlin. Hauptstadt-Vibes. Mit Natalie, Sofia und Sascha, Jean Paul Gaultier Show inklusive. Als Konfirmationsgeschenk. Kristin schickte nur kurz ein Herz-Emoji in die Familiengruppe und ein „Wir atmen hier mal durch. Ohne Glitzer, aber mit Bodenhaftung.“
In Oberbiel regnete es. Und das nicht zart. Es war der meteorologische Ausdruck für: „Putzen lohnt sich. Du gehst eh nicht raus.“
Niklas schwebte durch das Wochenende wie ein Mann mit Mission. Denn direkt nach Pfingsten sollte es losgehen: Klassenfahrt. Mit Bus, mit Gruppe, mit der Hoffnung, dass WLAN besser funktioniert als bei uns auf dem Balkon. Seine Stimmung: „Ich pack schon mal. Morgen. Oder gleich. Oder später.“
Denn „Warte“ und „Gleich“ sind im Hause Appel keine Zeitangaben, sondern Verteidigungslinien. Wann immer wir Eltern etwas wollen, schallt eines dieser beiden Wörter zurück, wie ein Echo aus dem Kinderuniversum. Versuchen wir es umgekehrt? Gibt’s den Empörungspreis in Gold: „Papa! Wir dürfen das auch nicht sagen!“
Am Pfingstmontag dann: Familienzerstreuung deluxe. Niklas mit Alma zur Grube Fortuna. Schmalspurbahn, Grubenhelm, Kohleglück. Alma verlieh der Tour eine Prise Glitzer, indem sie in jedem Stollen „Ich bin ein Einhorn unter Tage!“ rief. Niklas hingegen wollte eigentlich nur wissen, ob es WLAN gibt und ob Bergleute auch Montags keinen Bock auf Schule hatten.
Klaus war auf Baustellenmission. Berghausen. Stromkasten setzen mit Jannik. Zwei Männer, ein Plan, drei Kabel zu viel und die leise Frage: „Wo kommt das hin?“
Kristin? Im Putzrausch. Der gute, der kathartische, der mit Musik aus den 90ern und Gummihandschuhen in Pastell. Danach: Sonnenbaden im Garten. Lounge. Latte. Leichtigkeit. Und immer wieder der Gedanke: Wie geht’s weiter mit NoMoMeck®? Und wohin eigentlich nächste Woche?
Denn da steht er: der Almurlaub. Geplant. Gebucht. Bereit. Und gleichzeitig: eine Herausforderung.
Denn Österreich lockt mit Wiesen, Wanderwegen – und 45 Kilometern Dauerstau. Hoek van Holland war da irgendwie… entspannter. Beachhouse direkt im Sand. Weniger Höhenmeter, mehr Meeresrauschen. Und jetzt auch noch Melli:
Zurück aus Berlin, mit leuchtenden Augen und der Ansage des Jahrzehnts:
„Mama, es wird über 33 Grad. Ich geh nicht wandern. Da eskalier ich auf der Alm. Lass uns einfach nach Dänemark fahren.“
Stillstand. Atemstopp. Gabel fällt. Klaus verstummt.
Denn: Melli. Will. Nach. Dänemark.
Ein Satz, der so selten ist wie eine länger als 24 Stunden aufgeräumte Appelküche. Kristin überlegte kurz, ob das ein Prank war. Oder ein Beweis für Reinkarnation. Oder einfach: Wachstum.
Vielleicht ist es das. Vielleicht hat Berlin etwas in Bewegung gebracht. Vielleicht war Jean Paul Gaultier so inspirierend, dass selbst Wanderverweigerung ein Ende hat. Oder: ein Anfang.
Für einen neuen Dänemark-Sommer. Mit Beachhouse. Mit Lagrein. Mit Waffeleisen im Sand.
Aber erstmal? Österreich.
Vielleicht. Oder doch Holland?
Oder wir erfinden das Appel-Wanderhaus auf Rollen. Mit WLAN, Schatten, Waffeln. Und einem Button: „Ich eskalier hier nicht. Ich regeneriere.“
Denn was auch kommt:
NoMoMeck® bleibt. Und das nächste Kapitel sowieso.
Fortsetzung folgt…
05.06.2025 – Ein Bus sagt Tschüss
Es war ein Mittwoch. So einer, der nichts Besonderes versprach. Weder spektakuläres Wetter noch spektakuläre Termine. Und doch sollte er einer dieser Tage werden, die sich leise und unwiderruflich ins Appel-Herz einbrennen. Der Tag, an dem ein Kapitel endete. Der Tag, an dem Fordbus ging. Fordbus – das klang schon nach etwas, das Geschichten erzählen kann. Und das konnte er. Auf seinen Sitzen lagen mehr Erinnerungen als Krümel (und das will was heißen). In seinen Türen steckten unzählige „Los jetzt!“-Rufe, auf seinem Dach die Spuren von Vogelschiss und Nordseesalz. Ein alter, treuer Reisegefährte, mit müdem Dieselherz und tapferem Kühlergrinsen.
Kristin stand am Fenster. In der Hand eine Kaffeetasse, im Blick ein Abschied. Niklas drückte den Bus zum letzten Mal. Kein Witz. Mit offenen Armen, als wäre Fordbus ein riesiger Teddybär aus Blech. Melli und Alma winkten. Jeweils mit einem lachenden und einem weinenden Auge – wobei nicht ganz klar war, welches Auge für welches Gefühl zuständig war. Und Klaus? Der schnappte sich den Schlüssel, sagte kein Wort und fuhr los. 470 Kilometer bis Erding. Allein mit Fordbus. Allein mit dem Abschied.
Ob sie sprachen, unterwegs? Vielleicht. Vielleicht zählte Klaus noch ein letztes Mal die bekannten Macken auf: Piepen ohne Grund, Blinken ohne Blinker, das Radio, das nur bei Regen funktioniert. Vielleicht erzählte Fordbus nochmal von jenem Dänemarktrip mit fünf Mückenstichen pro Quadratmillimeter Kind. Vielleicht schwiegen sie auch einfach. Zwei alte Gefährten, die wussten, dass das jetzt das Ende war – aber ein gutes.
In Erding stand er dann: der Neue. Schwarzer Lack, Allradantrieb, glänzende Felgen. Ein Bus wie aus einem Katalog, der keine Ahnung hat, was ihn erwartet. Und Fordbus? Der parkte daneben. Ein bisschen windschief. Ein bisschen zerkratzt. Aber mit mehr Würde als so mancher SUV auf dem Weg zum Bioladen.
Es war ein Moment wie aus einem Pixar-Film, nur ohne sprechende Autos – zumindest für Außenstehende. Denn in Wahrheit, da tuschelten sie miteinander. Leise. Auf Busfrequenz.
„Na, Schwarzer. Willkommen im Club.“
„Du wirst sie bald kennenlernen – die Appels.
Sie lachen viel. Meckern wenig. Sie fahren nie geradeaus, sondern immer irgendwohin, wo’s schöner ist als geplant. Kristin wird Dich beladen wie ein Containerhafen, mit dem was laut Physik gar nicht in Dich hineinpassen dürfte: Raclette, Waffeleisen, 48 Flaschen Lagrein, 17 Kissen, zwei Monitore, vier 2×2-Meter-Decken, 36 Ladekabel und einen Apfel, der nie gegessen wird.
Klaus wird Dich warten, optimieren, analysieren und Dich trotzdem nie ganz verstehen.
Und die Kinder? Die machen Dich lebendig. Sie singen in Dir, weinen in Dir, schlafen, spielen, verlieren Kuscheltiere und verteilen Chipskrümel in Deine geheimsten Ritzen.“
„Du wirst sie lieben. Und sie werden Dich brauchen.“
„In zwei Wochen Generalprobe, da darfst Du nach Österreich. Und im August – Dänemark. Wenn Du Glück hast, parkst Du in Söndervig am Dünensaum. Wenn Du Pech hast, mitten in einem Sandsturm mit Lachanfällen auf der Rückbank.“
„Und Du?“ fragte der Neue.
„Ich war nie perfekt. Aber ich war ihrer. Und das war genug. Ich bleib hier. Vielleicht wird jemand anders mich fahren. Vielleicht auch nicht. Aber ich hatte mein großes Abenteuer. Ich war Teil einer Familie. Und das bleibt.“
Dann wurde es still. Nur ein kleiner Windzug zog zwischen den beiden durch. Vielleicht war es ein letzter Seufzer. Und dann fuhr er heim, der Neue. Herrschaftlich. Stolz. Als hätte er’s schon verstanden.
In Oberbiel rollte er auf den Hof. Die Appels versammelten sich wie beim Einzug eines Königs – oder wenigstens eines neuen Familienmitglieds. Alma streichelte die Tür. Melli prüfte das Schiebefenster. Niklas überlegte, wo er sich am besten hinlegen konnte. Und Kristin? Die blätterte gedanklich schon durch ihre Einpackliste, irgendwo zwischen Reisewaschmaschine und dem zweiten Ladegerät fürs zweite Handy, das sowieso keiner findet.
Klaus stieg aus. Schaute auf den Bus. Und sagte mit ehrfürchtiger Stimme: „So sauber wird er nie mehr aussehen.“
Und alle nickten. Denn es war wahr. Und es war gut so.
Willkommen, Schwarzer.
Jetzt beginnt dein Abenteuer.
In einer Familie, die nicht perfekt ist – aber echt.
Mit Liebe, Chaos, Dänemarkhunger und NoMoMeck® im Herzen.
01.06.2025 – NoMoMeck® – Lächeln statt Meckern. Wie Appels wirklich Krisen lösen
Liebe Leser, heute Morgen, zwischen der dritten Tasse Kaffee und dem Blick auf unseren fröhlich-chaotischen Frühstückstisch, dachte ich: Warum zeigen wir nicht mal wieder, wie NoMoMeck® bei uns Appels in Echtzeit funktioniert? Denn seien wir ehrlich, unser Alltag ist oft eine Mischung aus einem liebevollen Zirkus und einer charmanten Katastrophe. NoMoMeck® heißt nicht, nie genervt zu sein – es bedeutet, genau in diesen Momenten lächelnd zu bleiben, humorvoll zu improvisieren und mit ganz viel Herzenswärme durch den Tag zu tanzen.
Ein typischer Appel-Morgen begann heute ungefähr so:
„Mamaaaa, mein Bärchen ist weg!“ Almas Stimme hallte durch das Haus, als würde gleich eine Oper beginnen.
Kristin stand mitten in der Küche, blickte auf den Frühstückstisch und murmelte grinsend zu Klaus: „Ich glaube, unser Esstisch bewirbt sich heimlich für den Kunstpreis der Moderne – Kategorie Nutella-Impressionismus.“ Klaus nickte trocken: „Ein echter Appel, frühe Periode. Sehr wertvoll.“
„Also gut, Alma-Schatz,“ rief Kristin nach oben, „Dein Bärchen ist vermutlich nur kurz ausgewandert, um frische Luft zu schnappen!“ Alma kam die Treppe heruntergerauscht: „Auswandern? Wohin denn?“ „Bestimmt in die Waschmaschine – Bärchen lieben die Waschtrommelparty“, meinte Kristin überzeugend. Zwei Minuten später jubelte Alma: „Mama, Du hast Recht, es tanzt wirklich in der Maschine – und riecht jetzt sogar besser als Papa!“ Klaus zog eine Braue hoch: „Ich nehme das jetzt mal nicht persönlich. NoMoMeck®!“
„Mama, das WLAN spinnt schon wieder!“ Niklas‘ Stimme klang, als hätte ihm jemand seine letzten Chips weggegessen. Klaus blickte kurz auf, als hätte er das schon mal gehört: „Unser Router mag offensichtlich kein WLAN. Vielleicht hat er eine WLAN-Allergie.“ Kristin schlug sofort vor: „Zeit für unsere berühmte NoMoMeck®-Technik-Meditation!“ Die Familie versammelte sich feierlich vor dem Router, Alma verkündete: „Wir atmen das Internet jetzt einfach wieder gesund!“ Niklas verdrehte die Augen, machte aber mit. Melli murmelte lächelnd: „Wenn das hilft, fresse ich einen WLAN-Stick.“ Zwei Minuten später war die Stimmung herrlich albern – und tatsächlich funktionierte das WLAN wieder. „Sag ich doch“, strahlte Kristin.
Beim Mittagessen bemerkte Niklas plötzlich, dass die Nudeln leicht verkocht waren. „Mama, unsere Pasta ist heute extra soft, oder?“, grinste er. Kristin konterte charmant: „Genau, Appels Spezialrezept – Nudeln al dente minus fünf Minuten. So werden sie leichter verdaulich und stärken die Lachmuskeln.“ Selbst Melli konnte ihr Kichern nicht unterdrücken.
Anschließend kämpfte Klaus mit der Spülmaschine, die seltsame Geräusche machte. „Ich glaube, die Maschine hat Verdauungsprobleme“, stellte er trocken fest. Kristin kam hinzu und meinte fröhlich: „Dann braucht sie wohl einen Spülmaschinen-Kräutertee!“ Alma kicherte begeistert: „Ja, einen mit Blubberbläschen!“ So wurde das Spülmaschinen-Problem kurzerhand zur Familien-Comedy.
Am Nachmittag drohte die nächste Krise: Mellis Schuhe waren zu eng. „Mama, ich breche mir darin meine Zehen. Ehrlich!“ Kristin nahm Mellis Drama sofort charmant auf: „Gut, dann erklären wir sie zu Schuhen mit integriertem Zehentraining. Oder Du machst einfach einen neuen Trend: Sneakers und Kleid – klingt nach Modepreisverdächtig!“ Melli blickte skeptisch, dann nickte sie lachend: „Okay, aber wenn mich jemand fragt, sag ich, es ist dänischer Appel-Chic.“ „Perfekt!“, bestätigte Kristin zufrieden.
Und Klaus? Er schleppte sich mit schiefem Gang und schmerzverzerrtem Gesicht ins Wohnzimmer. „Rücken, Kreuzbein oder Bandscheibe?“, fragte Kristin augenzwinkernd. Klaus seufzte: „Heute ist es der Klassiker: Das Kreuzbein spielt Titanic – es sinkt unaufhaltsam.“ „Na, dann machen wir heute eben den Kreuzbein-Kompass!“, verkündete Kristin fröhlich. „Klaus gibt die Richtung vor, und wir folgen ihm – am besten hüpfend und laut lachend!“ Die Kinder jubelten, Klaus grinste trotz Schmerz, und schon hüpfte die gesamte Familie im Entenmarsch hinter ihm her durchs Wohnzimmer. „Das Kreuzbein findet das super!“, scherzte Klaus, „jedenfalls sinkt es jetzt elegant.“
Abends dann der Blick in den Kühlschrank, der sich wieder einmal als essensfreies Wunder präsentierte. Kristin grinste schelmisch: „Heute auf der Karte – NoMoMeck® Surprise: Wir haben Oliven, Toastscheiben und einen künstlerisch gereiften Parmesan.“ „Klingt nach Gourmet-Küche“, bemerkte Klaus ironisch. Kristin strahlte: „Genau – Appels NoMoMeck®-Gourmetzauber! Wer meckert, bekommt die doppelte Portion Oliven.“ Die Familie brach lachend am Tisch zusammen.
Alltagstaugliche NoMoMeck®-Tipps zum Nachmachen:
Lieblingskuscheltier vermisst? Mach eine lustige Geschichte daraus und finde es gemeinsam.
WLAN-Probleme? Gemeinsames Lach-Yoga hilft garantiert (zumindest der Stimmung).
Nudeln verkocht? Einfach einen neuen kulinarischen Trend daraus machen.
Spülmaschine macht Geräusche? Verwandle es in eine Comedy-Show und lach darüber.
Schuhe zu eng? Mach daraus einen neuen Modetrend und sei stolz auf deine Kreativität.
Rückenschmerzen? Verwandle es in ein Spiel – Lachen ist oft die beste Medizin.
Kühlschrank leer? Mach eine kreative NoMoMeck®-Platte und feiere deine Improvisation.
Lächeln statt Meckern – genau so leben wir.
Leben nach NoMoMeck® bedeutet nicht, alles perfekt zu machen – es bedeutet, das Chaos zu lieben, im Unperfekten das Schöne zu sehen und Herausforderungen als Anlass zu nehmen, gemeinsam herzlich zu lachen. Probiert es aus und seid ein bisschen wie wir Appels. Denn das Leben ist viel zu kurz für schlechte Laune und verschwendete Zeit mit Meckern. Macht mit bei unserer NoMoMeck®-Bewegung, wir freuen uns auf Euch! Lächeln statt Meckern – herzlich willkommen in unserer fröhlich-chaotischen Welt. Eure Appels.
29.05.2025 – Kirschennetzkönige, Drohnenmanöver & die hohe Kunst des Feiertagsgefühls
Ein Feiertag in Oberbiel beginnt nicht mit Pauken, sondern mit einem leisen „Aaaah…“ – dem sanften Seufzen von Kristin, als ihr dämmerte, dass heute kein Wecker klingelt. Himmelfahrt. Ein Geschenk des Kalenders, eingepackt in Ausschlafzeit, halbleere Straßen und das leise Versprechen: Heute darf der Alltag mal liegen bleiben.
So zumindest der Plan.
Doch im Hause Appel bedeutet „Feiertag“ nicht zwangsläufig „Pause“. Bei Klaus zum Beispiel löst der Gedanke an einen unverplanten Morgen eine Art Tatendrang-Allergie aus. Kaum war der erste Kaffee eingeschenkt, ratterte schon sein interner Projektor: „Frühjahrs-Großreinigung light + Obstbaum-Netz-Initiative + Terrasse auf Klarstand bringen = Feiertagsglück“.
Kristin hörte ihm zu. Also so halb. Der Kaffee war heiß, die Luft mild, der Blick schweifte in den Garten, wo die beiden Kirschbäume standen – groß, sattgrün, voller Verheißung. Die Kirschen, noch grün, aber üppig, baumelten wie kleine Glücksversprechen im Frühsommerlicht. Und mit jeder Minute stieg die Spannung – im wörtlichen wie im netztechnischen Sinne.
Doch bevor gesichert, gespannt oder gesäubert wurde, kam die alles entscheidende Appel-Frage des Morgens:
Wo frühstücken wir heute?
Drinnen – geordnet, sicher, eventuell leicht spießig?
Oder draußen – auf der Westveranda, dort, wo die Stühle in Formation warten, die Sonne schüchtern durch die Büsche blinzelt und der Tisch im Wind klappert wie ein neugieriges Kind?
„Draußen“, entschieden Klaus und Kristin irgendwann gleichzeitig – als hätte das Haus selbst es vorgeschlagen. Und so begann der Feiertag mit einem Terrassenauftritt: Brötchen, Croissants, Käse, frische Butter, Marmelade (die gute, selbstgekochte – mit Etikett „Sommer 2024“), dampfender Kaffee in der Lieblingstasse („NoMoMeck® – aber mit Milch!“) und – wie immer – drei abwesende Kinder.
Denn wie jeder Mensch mit Kindern weiß: Je köstlicher das Frühstück, desto weniger erscheinen sie freiwillig.
„Warte!“ und „Gleich!“ – die meistgehörten Worte des Vormittags, gesprochen aus Mündern, die gleichzeitig Chipsreste und Weltherrschaftspläne enthalten konnten. Kristin seufzte. Klaus grinste. Beide wussten: Das ist kein Widerstand. Das ist Alltag in Dolby Surround.
Niklas kam dann doch. Irgendwann. Melli ließ sich bitten. Alma hatte einen Plan – denn sie durfte zum Kindergeburtstag nach Niederbiel. Schon seit Tagen sprach sie davon, mit der Vorfreude einer Operndiva, die weiß, dass sie die Hauptrolle singt und alle anderen nur Chor sind.
Also: Alma raus. Niklas mit Drohne unterwegs. Melli mit sich selbst. Und Klaus mit Mission.
Die Netzaktion begann – Rettung der zukünftigen Kirschenernte.
Was romantisch klingt – nach einem lauen Sommertag im Garten – war in Wahrheit ein logistisches Großprojekt: Ein Netz von 15 mal 15 Metern. Vier Dachlatten, fünf Meter lang. Zwei Bäume, voll mit Kirschen. Und ein Mann, der glaubte, es allein zu schaffen.
„Es reicht genau für den großen Baum“, sagte Klaus mit der Zuversicht eines Heimwerkerkönigs.
Spoiler: Es reichte auch noch für den kleinen.
„Das 10x10er Netz ist jetzt übrig“, sagte Kristin.
„Vielleicht spannen wir es über die Lahn“, antwortete Klaus. „Von Ufer zu Ufer. Sollen die Fische mal gucken, was wir angeln. Vielleicht ’ne Fähre.“
Kristin notierte gedanklich: Neue Rubrik auf NoMoMeck®: Appelsche Angelabenteuer mit Netz und Neigung zum Größenwahn.
Nach erfolgreicher Netzmontage – mit diversen Lachanfällen, einem Lattenbruch (aus Versehen!) und einem halben Sturz in die Schubkarre – war es Zeit für den nächsten Programmpunkt:
Teetrinken. Auf ostfriesische Art. Mit Kandis, Sahne und philosophischem Beigeschmack.
Und wieder die Frage: Wo?
Draußen auf der Südterrasse – mit Sonne im Gesicht und Stuhlwahlstress?
Drinnen – gemütlich, windgeschützt, leicht beengt?
Oder in der „Appel-Lounge“, also dem Ort, an dem zufällig der meiste Kuchen steht?
„Wir könnten eigentlich ein Café eröffnen – mit Feldblick, weit hinein ins Oberbieler Allgäu“, sagte Kristin, nicht zum ersten Mal.
„Mit Aussicht, Windschutz, und Kännchen – nur auf der Terrasse“, ergänzte Klaus.
„Mit Hasenkeksen und WLAN für Kuchenfotos“, flüsterte Melli von hinten.
Kristin lächelte. Vielleicht. Irgendwann. Nach NoMoMeck®.
Währenddessen schoss Niklas seine Drohne durch den Kirschbaumhimmel. Looping. Wende. Rückflug. Der Junge konnte Technik wie andere Leute Fahrrad fahren. Die Drohne tanzte über die Netze wie eine Elfe mit Rotoren. Klaus war stolz. Kristin beeindruckt. Melli – leicht genervt, aber insgeheim begeistert.
Dann – wie sich’s gehört – der Mittagsmoment:
Schlafzeit.
Kristin: bereit. Klaus: begeistert. Alma: ablehnend.
„Ich bin nicht müde! Schlafen ist für Erwachsene! Ich muss was erleben!“
Kristin: „Schlaf ist auch ein Erlebnis. Für Fortgeschrittene.“
Alma schmollte. Und schlief fünf Minuten später ein – im Sitzen. Auf dem Teppich. Mit Bärchen.
Am Nachmittag: Besuch.
Ulrike kam.
Mit Buchungswunsch. Ostsee. Fähre. Fragezeichen.
„Natürlich helfen wir!“, sagte Kristin. „Willkommen im Reisebüro Appel-Grabein.“
Während Klaus die Konditionen checkte und Kristin Tarife verhandelte, sortierte Melli Kuchenreste und Alma bastelte aus Teebeuteln kleine Hängematten für Marienkäfer.
Und jetzt? Jetzt ist Abend.
Klaus sitzt am Rechner. Homepagepflege für die Appel LED GmbH. Innovativ. Leuchtend. Bald patentiert. Kristin schreibt. Niklas vermutlich irgendwo im Dorf – Heuerberg, Schlagkatz, Dorfgemeinschaftsfeier.
Melli und Alma jagen sich durchs Wohnzimmer – angeblich spielen sie nur. Es klingt aber nach Stampede mit Lachanfall. Kristin atmet durch. Und denkt:
Das war ein Feiertag. Ein echter. Einer mit Netz, Tee, Drohne, Dekoideen, Wärme, Lachen, Latte Macchiato und Lattenbruch.
Und vielleicht ist das das Schönste: Dass der Alltag bei uns nicht stillsteht, nur weil ein Feiertag im Kalender steht.
Bei uns wird weitergelacht. Weitergesponnen. Und weitergespannt – notfalls über zwei Kirschen, die dem Himmel so nahe sind, dass selbst Feiertage sich verneigen.
26.05.2025 – Ein Sonntag wie gemalt – in Dänequarkfarben und Appelchaos-Aquarell
Es war ein Sonntag, wie ihn nur Familie Appel kennt. Draußen zogen Regenwolken in Wellenformation über den Himmel – ein melancholisches Grau, das irgendwo zwischen „Wollsockenwetter“ und „Kaffee-mit-Krokantmoment“ pendelte. Und drinnen? Drinnen war alles wie immer – nur lauter. Das Wohnzimmer – eigentlich gedacht für Entspannung und gelegentliche pädagogisch wertvolle Brettspiele – verwandelte sich in einen Knotenpunkt der Fragen, Wünsche, Emotionen und Kreuzbeinblockaden. Niklas saß mit gerunzelter Stirn über seinem GL-Heft, in dem er versuchte, die Lebensgeschichte von Ötzi mit der Theorie über Vorzeitmenschen zu verknüpfen, ohne dabei den Überblick oder die Geduld zu verlieren. Parallel suchte er eine Berichtigung seiner Musikarbeit, die allerdings in einer Handschrift verfasst war, die selbst professionelle Kryptograf*innen scheitern ließ. „Mamaaaa?“, rief er in den Raum hinein, während er versuchte, ein „b“ von einem „f“ zu unterscheiden, „was hab ich da eigentlich geschrieben?“ Kristin – in ihrer Paraderolle als allwissende Appel-Kapitänin – antwortete mit einem müden Lächeln: „Das ist entweder ein f wie ‚furchtbar‘ oder ein j wie ‚joa, wird schon irgendwie‘.“
Alma saß derweil mit ernstem Künstlerblick vor einem Blatt Aquarellpapier. Mit ihren Wasserfarben ließ sie eine Wellenlandschaft entstehen, so wild und wetterverzogen wie das Kattegat an einem Dienstag im Oktober. „Mama, ich hab ein Bild für Dich gemalt. So wie die Wellen in Dänemark sind, wenn es Schietwetter gibt.“ Kristin betrachtete das Blau, das sich mit einem zarten Sturmgrau mischte, und sagte ganz leise: „Das ist kein Bild. Das ist ein Gefühl.“
Währenddessen flüsterte sich Melli durch eine Gedichtinterpretation, die sie weder verstand noch verstehen wollte. „Ich verstehe überhaupt nix. Gar nix. Ich lass das einfach“, erklärte sie, während ihr Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Kapitulation und künstlerischem Protest schwebte. Kristin lehnte sich zurück, nahm einen Schluck ihres inzwischen kalten Kaffees und antwortete mit der Ruhe einer Frau, die aus Alltag Anekdoten macht – und aus Müslikrisen Poesie: „Dann lies es wie einen Songtext. Und wenn das auch nicht klappt – tu so, als hättest Du’s erfunden.“
Und Klaus? Klaus hatte sich ins Wohnzimmer manövriert wie ein gestrandeter Segler – leicht schräg, leicht heroisch –, als hätte ihn das Leben persönlich mit einem sanften, aber bestimmten Windstoß aufs Sofa gedrückt. Die Diagnose: Kreuzbeinblockade. Ein Wort, das klingt wie eine mittelalterliche Festung und sich anfühlt wie ein stummes Alarmsignal in Dauerschleife – besonders für Ehefrauen mit gutem Herzen und begrenzter Geduld. Ein Zustand irgendwo zwischen Mitgefühl und Fluchtreflex – je nachdem, wie oft beim Positionswechsel gestöhnt, geschnauft oder das Wort „Aua“ in variabler Lautstärke intoniert wird. Kristin – liebevoll, umsichtig, längst im NoMoMeck®-Modus, aber eben auch nur ein Mensch mit Tee in der Hand und einer Toleranzgrenze unterhalb der Schmerzskala – wusste: Männerkrankheiten sind keine Beschwerden. Sie sind meteorologische Ereignisse. Tiefdruckgebiete mit Wärmflaschenpflicht, spontane Stimmungsschwankungen und der festen Erwartung, dass jemand leise fragt: „Geht’s ein bisschen besser?“ – auch wenn nichts besser ist. Und doch: Sie schüttelte nicht den Kopf. Sie richtete das Kissen, reichte ihm den Laptop – und notierte sich innerlich den Titel der nächsten Geschichte: „Kreuzbeinliebe – ein Epos in drei Wärmestufen und einer vorsorglich aufgestellten Wärmflasche.“
Klaus konnte nicht gehen. Nicht stehen. Aber – sitzen, das ging. Und so saß er, aufrecht genug, um Ideen zu wälzen für ein neues Start-up: Wärmflasche im Rücken, Laptop auf dem Schoß, die Stirn in Grübelstellung. „Vielleicht was mit Licht, Wein und Ladegeräten? Ich nenn’s Klausus Prime. Alles, was der moderne Mensch braucht.“
Kristin – Kapitänin zwischen Aquarellwellen, Gedichtkatastrophen und Brotdosenopern – schrieb währenddessen an ihrer Geschichte weiter. Über ihn. Über sich. Über den Tag. Denn wenn das Haus tost wie ein Orkan mit WLAN-Ausfall, dann greift sie zur Tastatur – und formt aus Alltag Poesie. Nicht perfekt. Aber echt. Nicht leise. Aber warm.
Das Frühstück? Ein Bühnenstück in drei Akten. Alma bestellte mit der Präzision einer Drei-Sterne-Köchin: Brot mit Butter. Mit Käse. Mit Paprika. Und einem Lächeln. Drei Bissen später: „Zu bunt.“ Der angekaute Rest wanderte wie selbstverständlich zu Klaus, der gerade seine Schmerztablette mit Orangensaft runterspülte und irritiert auf das überreichte Stück blickte: „Ich bin doch keine Second-Hand-Anstalt für Essensreste.“ Kristin prustete. „Doch, mein Schatz. Du bist unser kulinarisches Recycling-Center. Und das mit ganz viel Herz.“ Das Gelächter hallte durch die Küche, während draußen der Wind an den Dänemark-Fähnchen im Kräuterbeet zupfte.
Im Appelhaushalt war es längst wieder Zeit für Diskussionen. Nächstes Thema: Die geplante Wanderung zur Zehentner Alm – an Fronleichnam – in Österreich. Melli stand da mit hochgezogenen Augenbrauen, die so viel sagten wie eine Netflix-Empfehlung: „Nicht mein Genre.“ „Mama, ich komm dieses Mal nicht mit. Das war unmöglich. Letztes Mal bin ich fast gealtert.“ Kristin konterte mit ihrem Wandermantra: „Andere Menschen brauchen eine Stunde. Wir machen eben eine Tagesreise draus. Dafür kannst Du in Kaffeebohnenschritten gehen und unterwegs alle Butterblumen begrüßen.“ Melli schnaubte. Kristin lächelte. Und irgendwo in den Tiefen des Familienarchivs klatschte eine vergessene Wanderkarte anerkennend Beifall.
Am Abend dann: Der große Moment. Das neue Kellnermesser, frisch von Amazon geliefert, sollte den Lagrein öffnen. Feierlich. Elegant. Und dann… knack. Kaputt. Klaus hielt das gebrochene Werkzeug in der Hand, als hätte es gerade die Weltformel gelöscht. Kristin: „Es hatte 1A-Bewertungen.“ Klaus: „1A gilt erst ab 10.000 Flaschen.“ Das alte Kellnermesser, aus der Zeit vor NoMoMeck®, sprang ein – wie ein alter Freund, der zwar knarzt, aber weiß, wo der Zapfen sitzt. Und dann – mitten in all diesem Alltag zwischen Kreuzbein und Kinderkunst – kam Kristin die Idee.
Appelmomente. Sie schrieb es auf – in ihrer klaren, liebevollen Handschrift: Eure Appelmomente – erzählt uns euer Chaos mit Herz! Ihr habt schon mal mit der Grillzange den Drucker repariert? Seid mit Bademantel und Croissants zur Videokonferenz erschienen? Oder dachtet, Spülmittel sei ein legitimer Ersatz für Shampoo? Dann: Her mit euren Geschichten! Denn nichts ist perfekt. Aber alles ist echt. Und NoMoMeck® lebt nicht von Regeln – sondern von echtem Leben. Mit Buttercreme, Second-Hand-Broten und Kreuzbeinphilosophie.
22.05.2025 – Konfirmations-Vorspiel mit Konfetti, Katerstühlen und einem Kleider-Dilemma auf Riemchenniveau (Eine Geschichte zwischen Lieferungslawinen, Schiebocker Philosophie und einer Riemchenrevolution mit Rouladennadel)
Manche Wochen riechen nach Stress. Andere nach Vanille, Tüll und einem Hauch von Kirchenkalk. Und ganz selten – wenn das Leben sich besonders festlich anzieht – riecht es nach allem gleichzeitig. Willkommen bei den Appels.
Eine Woche vor Mellis Konfirmation. Schon beim ersten Blick in Mellis Amazon-Warenkorb war klar: Das hier wird kein kleines Fest. Es wird ein königlicher Deko-Gipfel mit rosa Serviettenschwänen, goldenem Konfettiregen, Pastellkerzen im Farbverlauf und Tischläufern, die mehr Quadratmeter beanspruchten als das Gästebett von Opa Schiebock.
„Das hier ist kein Einkaufswagen mehr – das ist ein Dekoschiff“, murmelte Klaus beim Anblick der Versandbestätigung. „Gut, dass’s in fünf Paketen kommt. Wenn das auf einer Palette geliefert worden wär, hätten wir ’nen Gabelstapler gebraucht.“ Melli? War beseelt. Vom Kleid, von der Vorstellung, wie sie in dieser vanillefarbenen Seidenwolke durch die Klosterkirche Altenberg schweben würde. Wobei: schweben – ja, aber bitte nur mit den passenden Schuhen. „Mamaaaa… ich kann in den Schuhen nicht laufen. Was machen wir jetzt?!“ Kristin – ganz NoMoMeck® und leicht ironisch – schlug vor: „Nimm doch die roten Gummistiefel aus dem Hauswirtschaftsraum. Die sind halbhoch. Und rot passt ganz hervorragend zu Vanille. Guck: Erdbeer-Vanille!“ Melli schaute sie an, als hätte sie einen Dalmatiner als Ringträger vorgeschlagen. „Mama. Ich will High Heels. Mit Riemchen.“ Und Riemchen wurden es. In zartem Beige. Mit fünf Löchern – und leider null Passform. Was folgte, war ein handwerkliches Hochrisikoprojekt: Kristin mit Rouladennadel und Hammer auf dem Wohnzimmerboden. Klaus, der in einem Anflug von Nahtodmut versuchte, das Riemchen zu kürzen („Mit der Zange! Das wird schon!“). Melli, mit Füßen in zwei unterschiedlichen Schuhgrößen, kreiste wie eine Königin auf Probemarsch. Und Alma fragte ganz leise: „Mama, wird das alles auch so, wie wir’s träumen?“ Kristin lächelte. Und dachte: „Vielleicht nicht exakt so. Aber vielleicht sogar schöner.“
Dann kam der Freitag. Der Tag der Stühle. Kristin – pflichtbewusste Presbyterin mit Organisations-Olympiatitel – rückte mit Presbyter Björn und Presbyterin Sabrina in der Klosterkirche an. Ziel: 22 Konfirmand*innen, je 50 Gäste, perfekt verteilt, liebevoll nummeriert, symmetrisch wie ein Orgelprospekt. Stühle wurden gezählt, gerückt, wieder verrückt, doppelt gezählt. Es war alles fertig. Fast heilig. Und dann – ploppten sie auf: Zwei Brautpaare. Zeitversetzt. Überraschend. Mit Buchung. Und Schleier. Die Kirche wurde zum Drehkreuz zwischen Sakrament und Sektempfang. „Tja. Alles nochmal“, sagte Björn trocken. „Gut, dass wir NoMoMeck® haben“, sagte Kristin. Und meinte: „Ich hol mir gleich ’nen Likör aus dem Sakristeischrank.“
Samstag. Die Schiebocker Großeltern reisten an. Opa? Noch nie von NoMoMeck® gehört. „Was soll der Quatsch? Bei uns hat man einfach gemeckert. Ging auch. Meistens.“ Kristin atmete. Lächelte. „Ja, Opa. Aber bei uns macht’s das Leben hübscher.“ „In Schiebock braucht man das nicht“, grummelte Opa. „Da gibt’s keine Amazon-Pakete in Rosa.“
Am gleichen Tag: der große Dekoaufbau. Die rosa Massen wurden gebändigt, Gläser sortiert, Servietten gefaltet, Kerzen justiert, Tischkarten geschrieben. Und dann – das große Ballonprojekt. 500 Luftballons. Heliumgefüllt. Zart, schwebend, himmlisch. Melli tanzte dazwischen wie ein rosa Ballonkönigin. Klaus organisierte mit Begeisterung die Schwebehöhe. Kristin murmelte: „Wenn einer platzt, erschreckt sich der Opa.“ Und am Samstagabend sah alles aus wie in einem Pinterest-Traum mit rosa Weichzeichner.
Dann kam der Sonntagmorgen. 6:42 Uhr. Kristin trat ins Deko-Paradies – und fror ein. Alle. Luftballons. Auf. Dem. Boden. Nicht geplatzt. Nicht zerrissen. Einfach nur… entlüftet. Die perfekte rosa Enttäuschung. Schweigend. Leicht schlaff. Wie die Stimmung beim Blick in einen leeren Kühlschrank. „Das ist jetzt nicht wahr“, flüsterte Klaus. Kristin antwortete ruhig: „NoMoMeck®. Wir atmen. Wir atmen den Rest-Helium mit Würde.“ Melli betrat den Raum, sah die Ballonwiese – und seufzte tief. Dann sagte sie: „Vielleicht machen wir einfach eine rosa Teppichlandschaft draus. Und nennen’s Konfirmations-Cabaret der schwebenden Herzen.“ Und so wurde aus den gestrandeten Luftträumen eine neue Raumidee: Ballons auf dem Boden, zwischen den Gästen, wie tanzende Glückskugeln mit Gravitationsdrang.
Dann der große Tag. Sonntag. Sonne. Segen. Glück. (Ihr kennt das aus dem vorletzten Kapitel.)
Aber was noch fehlte? Der Blick in Mellis Zimmer. „Mama, was mach ich mit den ganzen Geschenken? Ich kann nicht auf ihnen schlafen. Kann ich eine Ausstellung machen? Vielleicht mit Eintritt?“ Kristin nickte. „Nur wenn Du mir die Eröffnungsrede überlässt.“ Und während sich draußen die letzten Gäste verabschiedeten, die letzten Konfettischnipsel auf dem Boden glitzerten und Klaus murmelte: „Ich esse nie wieder Gyros mit Tzatziki – ich träum schon davon“, öffnete Kristin den Kühlschrank. Voll. VOLL. Griechischer Caterer auf Olympianiveau. Klaus: „Ich hab doch gesagt: Wir bestellen für 30. Wir waren 50. Das geht auf. Mathematik und Magengefühl.“ Melli biss in ein Stück Galaktoboureko (griechischer Grießtraum) und meinte: „Ich glaub, wir sind einfach gute Gastgeber.“ Und Kristin, mit Blick auf das rosa Deko-Meer und den Restrollen Tischläufer, dachte: „Vielleicht brauchen wir bald ein zweites Lager. Oder einfach die Kirche.“
Fortsetzung folgt…
Wenn Melli ihren Geschenke-Eintrittspreis festgelegt hat. Oder Klaus versucht, aus Tzatziki eine Gesichtsmaske zu machen. Ganz sicher aber: mit einem neuen Riemchenloch fürs Herz.
21.05.2025 – Vom Flaschenfiasko, Wetterfluch & der Weltformel namens NoMoMeck®
Es beginnt, wie so vieles im Hause Appel, mit einem Geräusch. Nicht laut. Aber deutlich. Klonk. Gefolgt von einem geflüsterten „Ich sag’s nicht. Ich sag’s nicht. Ich… ach komm schon!“ Klaus. Barfuß. Wohnzimmer. Frühmorgens.
Ein Mann trifft auf die stille Armee aus PET-Flaschen. 17 an der Zahl. Verwaist, leer, leicht klebrig. Auf dem Sofa, unter dem Sofa, hinter dem Kissen, IM Kissen – eine logistische Meisterleistung der Chaosphysik. „Wir leben in einem leere-Flaschen-Multiplikator! Das ist kein Haus mehr – das ist ein CO₂-Sammelbecken mit W-LAN!“
Kristin, halb wach, halb Waffelduft, setzt den Kaffee auf und antwortet ohne zu blinzeln: „NoMoMeck®, Liebling. Denk an die Methode. Denk an das Mantra. Stell dir vor, jede Flasche ist ein positiver Gedanke, der noch nicht in der Flaschenrückgabe angekommen ist.“
Klaus nickt. Dann rutscht er auf einer Flasche Richtung Esstisch aus, fängt sich elegant mit der Hüfte an der Stuhllehne und murmelt: „Meine Gedanken sind heute Sprudel. Unter Druck.“ Melli – elegant wie immer – linst aus ihrem Zimmer, sieht das Flaschenmeer und fragt trocken: „Wollt ihr ein Upcycling-Projekt draus machen oder ist das modernes Wohnen mit Pfandbindung?“ NoMoMeck® wird auf die Probe gestellt. Und es wird nicht besser.
Denn abends kommt die Wetterwendung des Jahrzehnts. Die Appels – entspannt auf einer Geburtstagsfeier bei Freundin Anne. Essen: fabelhaft. Cocktails: gefährlich gut. Menschen: warm, herzlich, laut lachend. Und Alma? Im Pool. Komplett in ihrem Element. „Ich bin eine Meerjungfrau mit Chlorzertifikat!“ – ruft sie und springt rückwärts ins Wasser, während Niklas irgendwo zwischen Nachtisch und Mopedfreundschaft überlegt, wie er mit Carl auf dem Sozius eine Appelrettungsmission starten kann. Denn dann – ein Tropfen. Zwei. Sieben.
Keine Wetter-App hatte je davon gesprochen. Nicht die vom iPhone, nicht die dänische Spezialversion, nicht mal „Wetter Petra“, die eigentlich sonst alles weiß. Klaus erstarrt: „Die Matratzen! Die Decken! Der Schlafplatz auf dem Balkon! Das ist der Appelsche Outdoor-Schlafbereich, nicht irgendein IKEA-Restposten!“ Szenen wie aus einem Katastrophenfilm, gedreht in Zeitlupe: Klaus greift zum Lastenrad, Helm schief, Herz schnell. Niklas will Carl überzeugen, per Moped vorauszurasen: „Du fährst, ich schütze die Bettwäsche mit meinem Leben!“ Kristin überlegt laut, ob man nicht ein Dänemark-taugliches Zeltdach über den ganzen Balkon bauen könnte: „Vielleicht mit eingebauter Regenabwehr? Eine App? Eine Hotline?“ Melli googelt bereits: „Wetter-Apps für Außenschläfer mit textilem Herz.“ Ergebnis: Null Treffer.
Und da war er. Der Moment. Der Geistesblitz. Kristin steht auf, hebt die Cocktailkirsche aus ihrem Glas wie ein Orakel und sagt: „Wir entwickeln sie selbst. Die NoMoMeck®-App – für Wetter, Wahnsinn und Weltveränderung.“ Funkstille. Dann Jubel. „Sie erkennt Regen, bevor er denkt, dass er fällt!“, ruft Klaus. „Mit Nachtmodus: Alarm, wenn die Decken zu klamm werden“, ergänzt Melli. „Und ein Update fürs Flaschenwarnsystem!“, jault Klaus aus dem Off, „Wenn’s in der Küche klappert, kriegst Du ne Push-Nachricht!“ Kristin notiert: NoMoMeck®-App – Features:
- Balkonschlafwetterradar mit Kuscheldeckenalarm
- Flaschendetektor mit Recycling-Tracker
- Regenwahrscheinlichkeit vs. Waffeldruckindikator
- Motivations-Buttons für „Tief durchatmen statt losschimpfen“
Melli ergänzte: „Und bitte mit einem Emoji-Übersetzer für müde Teenager. Damit Mama auch versteht, wann ich sage: ‘Lass mich, ich liebe euch!’“
Und Alma flüsterte noch: „Und die Hasen bekommen auch eine Funktion. Für ruhige Momente. Vielleicht Hoppel-Wellness?“ Kristin lachte. Und seufzte. Und lachte nochmal. Dann sagte sie leise: „Vielleicht sind wir nicht verrückt. Vielleicht sind wir… einfach nur bereit für den nächsten Schritt.“
Der Abend endet auf dem Balkon. Trockene Decken. Gerade so. Klaus seufzt in sein Kissen, das nach Poolluft und Pizzaduft riecht: „Das mit der App – meinst Du, wir schaffen das wirklich?“ Kristin schaut in den Himmel. Ein Stern blinzelt. Und irgendwo, tief in Oberbiel, gähnt ein Eichhörnchen. „Wir haben Waffeln auf dem Balkon überlebt, Klaus. Wir können alles schaffen.“ Und dann – ganz leise: „Vielleicht ist NoMoMeck® einfach unsere Art, die Welt zu verbessern. Eine Decke, eine Flasche, ein Sonnenstrahl nach dem anderen.“
Fortsetzung folgt… Vielleicht in der ersten Betaphase der App. Vielleicht beim nächsten Regenschauer. Ganz sicher aber: mit Lächeln statt Meckern.
19.05.2025 – Von Vanillekleid, Konfirmationsglanz und einer Träne namens Glück
Es gibt diese Tage, die leuchten. Nicht grell, nicht laut, sondern von innen heraus. Wie eine Kerze, die gleichzeitig wärmt und flackert. Und am vergangenen Sonntag war so ein Tag.
Konfirmation.
Ein Wort mit Geschichte. Mit Bedeutung. Mit Biss. Und bei uns? Mit Herz.
Mellis großer Tag begann nicht mit Trompeten und Tamtam, sondern mit einer leisen Aufregung in der Luft – wie elektrischer Waffelduft kurz vor dem Einschalten. Kristin war schon seit sechs wach. Nicht, weil der Wecker klingelte, sondern weil das Herz klopfte. Klaus murmelte im Halbschlaf: „Heute ist sie dann offiziell groß, oder?“ – und Kristin antwortete nur: „Nie ganz.“
Melli trat aus ihrem Zimmer, sah aus wie ein Sonnenschein, der sich entschieden hatte, Vanille zu tragen – dieses Kleid, dieser Blazer, dieses Funkeln in den Augen. Alle starrten. Alle lächelten. Alma flüsterte: „Du bist wie eine Prinzessin, aber cooler.“ Und das passte.
Der Gottesdienst? Ein Fest. Ein Segen mit Nachhall.
Melli – ruhig, aufrecht, anrührend schön. Zwischen Orgelklängen, Kerzenlicht und den Stimmen all derer, die mit ihr gewachsen sind. Die Konfirmation war keine Pflichtveranstaltung. Sie war ein Versprechen: an das Leben. An die Liebe. An das Zusammensein.
Dann: Kaffee, Kuchen, Konfetti im Herzen.
Das Gemeindehaus in Niederbiel füllte sich mit Stimmen, Gabelklirren, Umarmungen. Kristin schwebte zwischen Kuchentellern und ihrer berühmt-berüchtigten Buttercreme wie ein Eventplanungsengel mit Espressotasse. Klaus kontrollierte das Buffet wie ein Maître d’, der heimlich alle Gäste duzt. Und Niklas? Niklas hielt eine Rede.
Eine Rede, die selbst Tante Natalie zum Schluchzen brachte – obwohl sie vorher noch betont hatte, sie sei „nicht nah am Wasser gebaut, außer beim Spülbecken“.
„Melli“, sagte Niklas, „Du bist die, die mich manchmal nervt, aber meistens stolz macht. Weil Du mutig bist. Und klug. Und weil Du mich manchmal mit einem Blick verstehst, bevor ich überhaupt denke.“
Kristin und Klaus sprachen auch – warm, klar, voller Liebe. Und Melli?
Sie weinte. Nicht still. Sondern ehrlich.
Ein kleines Schluchzen, dann ein Lächeln, dann ein „Ich hab Euch so lieb“ mitten in den Raum geworfen, als wäre es das Natürlichste der Welt. – War es auch.
Am Abend dann das große Finale: Das Buffet, bei dem selbst der Lachs glänzte vor Stolz. Die Gäste, satt und beseelt. Und Melli, mit Sektglas in der Hand (fast alkoholfrei, aber voller Bedeutung), sagte: „Ich glaub, ich will den Tag für immer im Kopf behalten. Einfach alles.“
Und als hätte das Leben selbst nochmal kurz „Fortsetzung folgt“ geflüstert, kam der Montag.
Nachfeier. Epilog. Glück 2.0.
Reiner und Christiane, zurück aus dem Ruhrgebiet, mit Geschichten über Kälbchen, Kuhduft und kilometerweite Radwege. Marco, Janina, Leo & Nila – unsere liebevollen Lieblingsnachbarn – brachten Lachen, Leben und eine extra Portion Herzlichkeit mit.
Zwischen schwaderndem Traktor, Abendsonne und Grillnachhall war es kein Nachklang – es war ein zweiter Refrain. Kristin legte die Reste vom Buffet mit der Eleganz einer Sterneköchin neu auf. Melli glänzte immer noch. Nicht vom Make-up. Vom Moment. Von all den Glückwünschen, die kamen. Von den Umarmungen, die blieben. Von der Erkenntnis:
Ich bin jetzt… groß?
Ein bisschen, vielleicht. Aber in Kristins Herz bleibt sie: ihre kleine Schlumpfine. Die, die mit einem Kleid aus Vanille ihre eigene Geschichte geschrieben hat. Und wer genau hinhörte an diesem Abend, der hörte es noch einmal klopfen – dieses Glück, das nicht laut sein muss. Sondern einfach… da ist.
14.05.2025 – Geburtstag mit Bolognese, Abendkleid und einer Prise Appel-Grabein-Zauber
Eigentlich – so der ursprüngliche Plan der Familie Appel – sollte Klaus’ Geburtstag dieses Jahr ganz ruhig verlaufen. „Nur wir fünf Appels, exklusiv und stilvoll, denn die große Konfirmation von Melli steht in vier Tagen an, und 50 liebe Menschen werden erwartet!“, hatte Kristin feierlich verkündet. Ein stilvoller Abend sollte es sein: mit Abendkleid, Krawatte, weißer Tischdecke, Blumen, funkelnden Kerzen, exquisitem Wein und den besten Antipasti, die Wetzlar beim Il Sapore zu bieten hatte.
Doch „eigentlich“ ist bekanntlich der Appel’sche Auftakt zu Ereignissen, die am Ende so herrlich anders verlaufen, dass man vor Lachen kaum Luft bekommt. Kaum stand der Plan fest, flatterten die ersten charmanten Selbsteinladungen ins Haus. Klaus‘ kleiner großer Sohn Jannik und seine Freundin Rebecca wollten unbedingt mitfeiern. „Nur wenn ihr chic kommt und euch die Berghausener Baustellenoptik spart!“, forderte Kristin scherzend, mit einem Augenzwinkern, das nur mütterlich gemeint sein konnte.
Kurz darauf meldeten sich Reiner und Christiane vom Hof Hahnenwiese – Reiner mit dem unvergleichlichen Motto: „Alles, was weg muss, esse ich gerne weg!“ – an. Klaus, inzwischen längst im Geburtstagsübermut, hatte sich zudem eine geradezu wagemutige Idee in den Kopf gesetzt: eine echte italienische Bolognese, nach Nonna-Art mit selbst gehacktem Rindfleisch. Kristin hatte leichte Zweifel, ob das kulinarische Experiment gelingen würde, besonders nachdem klar wurde, dass Pancetta beim örtlichen Metzger nicht aufzutreiben war, sondern nur gewöhnlicher, durchwachsener Speck. „Na ja, Italien liegt ja auch etwas südlich von Oberbiel“, kommentierte sie liebevoll-ironisch.
Doch Klaus wollte auf Nummer sicher gehen und machte sogar die Nudeln selbst. „Aber die mit dem Zickzackmuster müssen es sein!“, hatte Alma ausdrücklich bestellt, und so stand Klaus fröhlich in der Küche, hantierte mit Teig und Pastamaschine und zauberte Tagliatelle mit perfekt-unperfekten Wellen.
Der Geburtstagsmorgen begann turbulent, denn im Frühstücksministerium fehlte heute der „Mitarbeiter des Jahres“. Doch Ersatzmannschaft Alma, Niklas und Melli leisteten ihren Dienst charmant-chaotisch: Niklas jonglierte Croissants, Alma zählte jede Erdbeere einzeln („genau fünf pro Lebensjahr, Papa!“), und Melli überreichte stolz ihr Geschenk: ein wunderschön gemaltes Familienwappen – ausdrücklich für die Familie „Appel-Grabein“. „Papa, ich hab extra kein weißes Kreuz auf Rot gemalt. Wir sind ja schließlich keine Dänemarker!“, erklärte sie mit jugendlicher Bestimmtheit. Klaus schmunzelte tief berührt und überlegte sofort, wie schnell er eine neue Fahne für den Gartenmast bekommen könnte.
Währenddessen klingelten Telefon und Computer unaufhörlich. Glückwünsche kamen aus ganz Deutschland: von Hessen bis nach Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern – und sogar per Videocall aus Südkorea, wo Schwager Björn zwischen Business-Terminen fröhlich winkte und etwas von Kimchi erzählte.
Und natürlich meldeten sich auch die lieben Nachbarn Marco und Janina mit Leo und Nila, deren Alltag ebenso bunt-verplant war wie jener der Appel-Grabeins. „Wir sollten wirklich mal einen Abend finden, oder zumindest eine Videokonferenz zwischen Fußballtraining, Business-Terminen und ehrenamtlichen Einsätzen organisieren!“, schlug Janina vor, und Kristin nickte wissend-lächelnd: „Unbedingt! Spätestens, wenn die Kinder aus dem Haus sind – also ungefähr in 15 Jahren!“
Am Abend schließlich füllte sich das liebevoll dekorierte Wohnzimmer mit einer bunten Mischung aus Eleganz und herrlichem Appelchaos. Tatsächlich erschienen Jannik und Rebecca bestens herausgeputzt. Auch Reiner und Christiane wirkten feierlich – zumindest bis Reiner vorsichtig in Richtung Küche schnupperte: „Na, ist da etwa etwas, was dringend wegmuss?“
Als Klaus stolz und ein wenig nervös seine hausgemachten Zickzackmuster-Nudeln mit Bolognese servierte, senkte sich erwartungsvolle Stille über den Tisch. Doch schon der erste Bissen überzeugte: „Wirklich nicht schlecht, fast so wie bei Nonna in Bologna!“, lobte Niklas. „Na gut, zumindest wie südlich von Oberbiel“, schob Klaus lächelnd hinterher, während er einen erleichterten Blick mit Kristin tauschte.
An diesem Abend wurde viel gelacht, gespeist und das Leben in seiner ganzen herrlichen Unperfektheit gefeiert. Kristin blickte in die Runde, erfüllt von tiefer Zufriedenheit: „Genau so ist es richtig – fröhlich, ein bisschen chaotisch und immer mit einem Lächeln statt Meckern. So macht man jeden Tag glücklicher und liebevoller, und genau so wollen wir leben, unsere herrlich verrückte Appel-Grabein-Geschichte weiter schreiben und genießen.“
12.05.2025 – NoMoMeck® – Vom dänischen Strand zur hessischen Glücksoffensive
Mehr als einen Monat ist es her, seit Familie Appel, sonnenverwöhnt und sandverziert, aus Dänemark zurück nach Oberbiel kam. Im Gepäck hatten sie nicht nur die üblichen vier Decken, drei Kühlboxen und zwei Kisten Lagrein, sondern auch etwas bahnbrechend Neues: ihre selbst erschaffene Glücksoffensive NoMoMeck® – oder in Klartext: „Nie mehr meckern!“
Klar, es klingt verrückt. Aber bei den Appels ist das ja eher der Normalzustand. Und obwohl NoMoMeck® zwischen Dünen und Whirlpool leichter schien als zwischen Gartenzaun und Spülmaschine, blieb Familie Appel tapfer. Sie erkannten schnell: Wer im 5 Sterne S Hotel Dollenberg zwischen Champagnerglas und Zirbenholzsauna schwört, nicht mehr zu meckern, sollte zu Hause nicht gleich wieder einknicken – egal wie oft das WLAN ausfällt.
Der erste Realitätstest folgte prompt, als ein bestelltes DHL-Paket partout nicht nach Oberbiel wollte und stattdessen auf Europatournee ging. Klaus, gewohnt pragmatisch, seufzte nur: „Unser Paket mag wohl lieber Croissants in Paris als Äppelwoi im Lahn-Dill-Kreis. Verständlich.“ Kristin nickte weise: „Hauptsache, es schickt wenigstens eine Ansichtskarte. Dann können wir endlich den Kühlschrank dekorieren.“
Niklas entwickelte unterdessen seine ganz persönliche Interpretation der Philosophie und führte beim Fußball eine NoMoMeck®-Regel ein, mit dramatischen Folgen: „Wer meckert, läuft!“ Leider stellte er schnell fest, dass ausgerechnet er als Erster und Häufigster lief. „Wenn das so weitergeht“, schnaufte er nach der sechsten Extrarunde, „spiele ich bald in der Bundesliga – aber eher als Marathonläufer.“
Alma, die Philosophin der Familie, widmete sich weiter ihren Hasenweisheiten: „Hasen meckern nie, die essen Gras, schlafen draußen und haben keine Hausaufgaben.“ Klaus versuchte, realistisch zu bleiben: „Dafür haben Hasen aber auch keine Pizza.“ Alma konterte umgehend: „Pizza wächst vielleicht nicht auf der Wiese, aber dafür brauchen Hasen auch keine Tiefkühltruhe.“
Kristin wiederum versuchte, die dänische Wellness-Kultur direkt in Oberbiel zu etablieren. Morgens stand sie im Garten, gehüllt in einen Bademantel, mit Tee in der Hand und einem Gesichtsausdruck, als wäre sie am Kattegat und nicht im Lahn-Dill-Kreis. Ihre Nachbarin (nennen wir sie mal Inge), völlig irritiert: „Ist das jetzt Trend oder Midlife-Crisis?“ Kristin antwortete mit majestätischer Gelassenheit: „Weder noch, liebe Inge. Das ist NoMoMeck®-Wellness für die Seele. Solltest Du dringend ausprobieren. Entspannt mehr als dein Yoga.“
Den dramatischsten Verlust seit der Einführung von NoMoMeck® erlitt die Familie in der Küche: Das geliebte Waffeleisen verweigerte endgültig den Dienst. Klaus stellte mit großer Dramatik fest: „Es hat offenbar Heimweh nach dänischer Stromspannung. Ohne Seekabel nach Oberbiel oder therapeutische Gruppensitzungen für Küchengeräte kommen wir da nicht weiter.“
Trotz – oder gerade wegen – dieser kleinen bis mittelgroßen Alltagskatastrophen haben die Appels beschlossen, ihre NoMoMeck®-Philosophie konsequent weiterzuleben. Abendessen erst um 21 Uhr? Völlig normal. Schlafen auf dem Balkon – auch bei Frost? Ein Lebenselixier. WLAN-Ausfall? Zeit für Familiengespräche oder Kerzenschein. Kurz: Familie Appel lebt NoMoMeck® aus Überzeugung und feiert ihren Alltag mit einer Mischung aus Gelassenheit, Ironie und einer kräftigen Prise Dänemark-Liebe.
Liebe Leserinnen und Leser, wir laden euch herzlich ein: Probiert NoMoMeck® einfach mal selbst aus! Wann immer euch das Leben ärgert, der Verkehr stockt oder das WLAN zickt, denkt an uns, lächelt über die kleinen Absurditäten des Lebens und lasst den Ärger verfliegen wie eine Meeresbrise am Kattegat. Denn glaubt uns: Das Leben ist viel zu kurz, um nicht jeden Moment mit Freude, Humor und einem kleinen Augenzwinkern zu genießen. Willkommen im NoMoMeck®-Club – wir versprechen euch, es wird euer Leben verändern!
10.05.2025 – Frühstücksministerium, Rasentraktordiplomatie und Balkonromantik mit Taugarantie
Freitagmorgen in Oberbiel. Während draußen die Vögel ihre kleinen Frühkonzerte proben und der Tau sich noch einmal wohlig über das Gras kuschelt, beginnt im Hause Appel das Leben – genauer gesagt: der Dienstbeginn im Frühstücksministerium.
Klaus ist dort nicht nur Mitarbeiter des Monats, sondern Alleinverantwortlicher für alles, was knuspert, duftet oder in Sternchenform in eine Brotdose passen muss. Jeden Morgen steht er als heimlicher Held der Morgenroutine in der Küche. Mit einem Geschirrtuch über der Schulter, einem leicht zerzausten Haarwirbel (den er nicht bügeln wird) und der stoischen Ruhe eines Mannes, der weiß: Wenn er früh dran ist, gehört ihm das große Bad allein.
Kristin schläft noch. Ihre inoffizielle Morgenrolle: Wachwerdende Familienmanagerin mit Deckenverhandlungsstatus. Klaus liebt sie in diesen Momenten fast noch ein bisschen mehr – besonders, weil sie mit halb geöffneten Augen den gleichen Satz murmelt wie an fast jedem Morgen:
„Ich hatte doch gestern erst aufgeräumt…“
Klaus lächelt. Schiebt liebevoll einen Berg Möhrenherzen beiseite und antwortet, ohne aufzublicken:
„Mit Betonung auf hatte. Das ist vollendete Vergangenheit.“
Und weil man gegen Zeitformen schlecht argumentieren kann, nickt Kristin ergeben. Sie liebt diesen Mann. Vor allem, weil er selbst Toastkrümel mit Grammatik veredeln kann.
In der Küche herrscht kreatives Chaos deluxe: Brotdosen werden zu kleinen Bühnen für Obstakrobatik und Mini-Gemüsekunstwerke. Melli bekommt extra Käseecken in Notenschlüsselform, Niklas ein belegtes Brötchen mit Fußball-Gravur aus Gurken – und Alma, die fast sechs ist, besteht auf ein Hasengesicht aus Paprika, Karotte und einem halben Ei. Klaus meistert das mit der Geduld eines Origamilehrers in einer Gummibärchenfabrik.
Draußen türmt sich der Tag. Die Konfirmation von Melli steht vor der Tür – und damit eine Organisationsexplosion, bei der sogar Excel-Tabellen feuchte Augen bekommen. Kristin telefoniert mit einer Kuchenliste, die in ihrer Komplexität durchaus als Grundkurs in Betriebswirtschaft durchgehen könnte.
„Kann Tante Maria Buttercreme, oder ist sie eher Quark-Typ? Und was macht eigentlich Onkel Wolfgang? Bringt der wieder den Käsekuchen mit Zimtrand oder dieses eine Ding mit Rosmarin, das keiner essen wollte, aber alle gelobt haben?“
Währenddessen studiert Klaus die Umleitungspläne der Brückensperrung wie andere Leute uralte Schatzkarten. Er optimiert die Einkaufstouren, als ginge es um eine Apollo-Mission mit Sahnetortenfaktor. „Wenn wir erst zum Hofladen fahren, dann das Biozentrum links umgehen, und beim Getränkemarkt nur rückwärts einparken, sparen wir vier Minuten.“ Kristin nickt. Manchmal liebt sie ihn besonders für seine Logistikpoesie.
Melli hat Gardeauftritt – mit vollem Elan, Glitzerschuhen und der aufrichtigen Hoffnung, dass niemand ihre peinliche Mutter beim Applaudieren filmt. Danach direkt in die letzte Konfistunde. Kristin steht schon mit Notizblock bereit: Redeplanung, Outfitabsprachen und das subtile Austarieren der Sitzordnung, damit niemand beleidigt ist, aber alle genug Sahne bekommen.
Niklas hingegen lebt gerade seinen ganz persönlichen Motor-Traum. Der neue Rasentraktor ist da.
Ein Gefährt, das nicht nur mäht, sondern träumen lässt. Niklas fährt damit durch Oberbiel, als wäre er der Bürgermeister einer sehr gepflegten Kleinstadt. Das Gras hat kaum eine Chance, zu wachsen – und selbst wenn, ist das egal.
Denn: Man muss nicht mähen. Man kann auch einfach knattern.
Die Nachbarn winken, die Oma macht Fotos, Klaus murmelt:
„So stolz war ich nicht mal bei meinem ersten Drucker.“
Niklas aber fühlt sich groß. Und schnell. Und wichtig. Ein Traktor kann das. Und ein bisschen auch das Leben.
Am Abend dann: Balkonzeit.
Seit Dienstag schlafen die Appels wieder draußen – in der legendären 2×2-Meter-Decken-Kuschelzone, zwischen Milchstraße und Teelichtern, eingepackt wie Glückspakete.
Alma flüstert: „Der Mond hat heute ein Gesicht.“
Kristin sagt: „Der sagt nur hallo.“
Und Klaus? Der liegt da, eingekuschelt, zwischen den Kindern, mit einer Hand auf Kristins Decke und der anderen auf dem Herzen – und denkt:
„Es ist vielleicht nicht perfekt. Aber es ist unser Leben. Und ich liebe es genau so.“
Der Tau kriecht über die Stoffe, leise, wie ein Versprechen.
Und irgendwo im Wind rauscht Dänemark.
Nicht als Fernweh. Sondern als Zuhause für die Seele.
06.05.2025 – Dienstagmorgen bei Appels: Bus, Brotboxen & Brückensperrung
Heute Morgen im Haus Appel: der ganz normale Familien-Kokolores. Es begann – wie immer – mit einem harmlosen neuen Busfahrplan und endete fast in einem diplomatischen Desaster.
„WAS? Der Bus fährt JETZT schon um 7:22?!“ Niklas hielt den Fahrplan hoch, als habe er gerade eine Verschwörung aufgedeckt.
„Dann fahr ich halt mit dem Fahrrad“, verkündete Melli heldinnenhaft und stand bereits in Turnschuhen im Flur, Helm festgezurrt.
„Na wunderbar“, murmelte Kristin, während sie versuchte, gleichzeitig Brotdosen zu bestücken und Alma aus dem Badezimmer zu fischen. „Wenigstens eine hat noch Pioniergeist.“
Klaus, der multitaskend mit einem Fuß Alma in den Kindergartenschuh half und mit dem anderen bereits das Lastenrad belud, rief über die Schulter: „Ich bring Alma. Ich hab die Route ausgerechnet. Wenn ich die Brückensperrung elegant umkurve, bin ich in nur 19 Minuten da. Theoretisch.“
Als sich dann endlich die Haustür schloss, herrschte diese besondere Form der Stille, die nur Eltern kennen: keine absolute Ruhe, sondern ein leises, inneres Flimmern, das wie eine Kaffeemaschine klingt, die nie ganz ausgeht.
Kristin sah sich um. „Gestern war hier doch noch alles… aufgeräumt?“ fragte sie sich selbst und blickte auf eine Mischung aus Rucksacklawine, verschwundener Müslihafer und mindestens zwei einzelnen Socken. Der Boden erinnerte an ein IKEA-Kinderparadies nach Betriebsschluss.
Drei Waschmaschinenladungen später und mit einem Cappuccino, der halb aus Trotz und halb aus Notwendigkeit entstand, setzte sie sich an den Laptop. CEO hin oder her – auch eine Kristin Appel-Grabein muss in Meetings glänzen. Zwischen Konferenz zwei und drei piepte das Handy. Klaus. Wieder.
„Noch kein Paket. Aber laut DHL ist es in Zustellung.“
Kristin tippte zurück: „Vielleicht ist die Zustellung in Dänemark. Guck mal in Søndervig.“
Ein Foto der kleinen Dänemarkflagge im Garten folgte. Klaus antwortete prompt: „Wäre nicht das erste Mal. Gummistiefel 2019, Badeanzug 2021. Alles dort wieder aufgetaucht. Fehlt nur noch der DHL-Bote.“
Der Nachmittag zerfaserte in typische Appel-Einheiten: Melli beim Turnen, später Garde. Niklas beim Fußball – heute in Niederbiel. Alma? Die hatte Kristin kurzerhand auf die Bank gegenüber gesetzt und gemeint: „Du bleibst da. Ich komm gleich wieder.“ Was sie natürlich nicht tat.
Kristin saß da, wie befohlen, Sonne im Gesicht, Blick auf die wehende Dänemarkflagge und ein Hirn voller Urlaubssehnsucht. „Noch wie viele Wochen?“, murmelte sie und rechnete. Dann schüttelte sie den Kopf. „Besser nicht zählen. Erstmal Peeralm über Fronleichnam. Durchatmen. Wenigstens kein Busfahrplan.“
Ihr Blick wanderte zum Handy. NoMoMeck. Seit gestern live. Die Appel-Homepage, mit Herzblut und Liebe gemacht. „Ob das überhaupt jemand gemerkt hat?“, fragte sie laut in die Sonne. „Oder machen wir das hier alles nur für uns?“ Pause. Dann ein Grinsen: „Ach, eigentlich reicht das ja.“
Als abends alle wieder ins Haus plumpsten – in Etappen, mit Dreck an den Knien, Kuchenresten im Gesicht und wildem Durcheinander – sah Kristin auf die Szene und dachte: „Es ist laut, es ist chaotisch, es ist meins.“ Und irgendwo zwischen Geschirrspüler piept und „Wer hat meine Schienbeinschoner in den Kühlschrank gelegt?!“ wusste sie: Genau hier wohnt das echte Leben. Appelstyle.
Mit Herz. Mit Wäsche. Mit ganz viel Dänemark dazwischen.
05.05.2025 – Von Krabben, Kälte und der großen Kühlschranklüge
Es beginnt wie jeder gute Tag im Hause Appel: mit dem Versprechen, heute alles ganz entspannt anzugehen. Natürlich ein Selbstbetrug erster Klasse – aber ein wohlgemeinter. Kristin steht um 13 Uhr bereit. Punktlandung. Die Sonne scheint über Solms-Oberbiel, irgendwo glitzert schon die Lahn, der Wind trägt ein paar Vogelstimmen über die Hecke. Und dann kommt Alma.
Alma, das Waldkind. Erdverschmiert, glückselig und hungrig wie ein Biber auf Weltreise.
Sie stürmt aus dem Audi und ruft wie jeden Tag mit einem dramatischen Hauch Entrüstung:
„Mamaaa, gibt’s bei euch eigentlich nie was zu essen?!“
Kristin antwortet mit dem gewohnten Lächeln der überforderten Feenstaubverteilerin und öffnet den Kühlschrank – in der naiven Hoffnung, dort etwas zu finden, das sie nicht selbst hineinlegen musste.
Was sich offenbart, ist allerdings nicht das, was hungrige Waldkinderträume erfüllen würde:
- ein Glas, in dem angeblich Oliven waren, aber die Konsistenz erinnert an Krabben aus Dänemark, die sich während eines Küchenabenteuers verirrt haben könnten,
- ein Stück Parmesan, das sich mittlerweile als Kunstobjekt qualifiziert,
- und ein Becher Hummus, der eher philosophisch als nahrhaft wirkt.
„Wir hatten doch gestern Lasagne!“, ruft Kristin fröhlich.
„Eben. Gestern!“, sagt Alma – und schaut so, als würde sie gleich einen Notruf an den Waldkindergarten schicken: Bitte holen Sie mich zurück. Hier gibt es nichts.
Doch Kristin hat kaum Zeit für kulinarische Schadensbegrenzung, da öffnet sich um 15:00 Uhr erneut die Tür – diesmal gleich doppelt. Melli und Niklas kehren aus der Schule zurück. Der Bus hat Verspätung, die Laune auch. Und wie auf ein geheimes Familienkommando ertönt es im Chor:
„Was gibt’s zu essen?“
Kristin überlegt kurz, ob sie ein Schild an den Kühlschrank hängt:
„Nichts. Danke der Nachfrage.“
Oder ob sie einfach antwortet:
„Montags ist Meditationstag. Wir ernähren uns von Achtsamkeit.“
Stattdessen ruft sie: „Ich dachte, ihr liebt Lasagne!“
„Nicht zweimal hintereinander!“, kommt es wieder – jetzt sogar doppelt.
Langsam dämmert es ihr: Vielleicht ist das Leben kein Wunschkonzert, aber im Hause Appel ist es definitiv ein tägliches Improvisationstheater mit kulinarischem Subtext.
Während sie darüber nachdenkt, ob man Krabben-Dänemark-Oliven zu einem kreativen Risotto verarbeiten könnte, fällt ihr Blick aus dem Fenster. Der Whirlpool. Das Sinnbild aller elterlichen Sehnsüchte. Kristin und Klaus lieben es, abends dort zu sitzen, wenn alle Kinder (theoretisch) schlafen und das Dorf in einem goldenen Glanz ruht.
Aber heute? Heute ist Reinigungstag.
Frisch befüllt. Mit 12 Grad kaltem Wasser, direkt aus dem Bauch der Erde.
Und obwohl Klaus sich um alles kümmert – Technik, Filter, Feenstaub-Zulaufsysteme – kann auch er nicht zaubern.
Die Wahrheit: So ein Pool braucht 12 bis 13 Stunden, bis er von Nordpol auf Appel-Komforttemperatur 38 Grad gekrabbelt ist.
Und da steht Kristin also – mit leeren Tellern, hungrigen Kindern, philosophischem Hummus, einem eiskalten Whirlpool und dem tiefen Wunsch nach einem Abend, an dem nichts mehr gefragt, gefordert oder diskutiert wird.
Aber da ist auch dieser Zauber, dieser stille Glitzer zwischen den Momenten, die man später „Erinnerungen“ nennt:
Der Parmesan, der immer noch hält.
Das spontane Lachen, wenn Niklas fragt, ob er das Mathebuch essen darf.
Almas Walderde, die selbst den Flur irgendwie hübscher macht.
Und Klaus, der mit einem Blick sagt:
„Wir haben das alles gewählt. Und kein Stück davon wollen wir missen.“
Also gibt’s am Ende Pfannkuchen.
Oder Spaghetti.
Oder einfach Schokopudding mit Glitzer obendrauf.
Und irgendwann, wenn die Sterne blinken, das Wasser auf Temperatur ist und niemand mehr fragt, was es zu essen gibt –
dann sitzt Kristin mit Klaus im warmen Whirlpool, blickt in den Himmel und denkt:
NoMoMeck®. Mehr braucht’s nicht.
04.05.2025 – Hausaufgaben mit Haltung
Es war mal wieder einer dieser Tage, an denen die Hausaufgaben der Kinder sich nicht leise an den Nachmittag anschlichen, sondern wie eine kreischende Parade aus Mathe, Deutsch und Sachkunde durchs Wohnzimmer marschierten.
Melli saß fluchend über einer Gedichtinterpretation und fragte sich, ob Frau Schäfer eigentlich nachts heimlich Goethe-Puzzles zusammensetzt, während Herr Bährens offenbar beschlossen hatte, dass sie bis Mittwoch das komplette Periodensystem auswendig können sollte. Auf Französisch.
Niklas, der sich eigentlich in einem friedlichen Bündnis mit Mathe befand, war heute in offener Rebellion. Die Aufgaben von Frau Sehr wirkten auf ihn wie ägyptische Hieroglyphen, und Frau Klempel hatte seiner Meinung nach viel zu hohe Erwartungen an sein Leseverständnis – insbesondere, wenn es um Gedichte über Raupen ging, die metamorphosieren.
Kristin atmete tief durch. Und dann tat sie, was jede erfahrene NoMoMeckerin in solchen Momenten tut:
Sie stellte eine Tasse Kakao hin. Mit Sahne. Und Streuseln.
Dann setzte sie sich dazu, lächelte schief – und sagte den Satz, der hier zum Familienmotto geworden ist:
„NoMoMeck. Wir machen das jetzt mit Haltung – oder wenigstens mit Humor.“
Statt sich zu ärgern, schrieben sie die Hausaufgaben mit bunten Stiften.
Melli verfasste ein Gedicht über das Leben als überforderte Schülerin – Frau Schäfer würde es lieben.
Niklas baute die Raupe in ein kleines Comicabenteuer ein – vielleicht würde Frau Klempel lachen. Vielleicht auch nicht.
Aber das Ergebnis war klar: Weniger Gemecker, mehr Glitzer.
Und sollte mal was daneben gehen, dann war da wenigstens ein schöner Satz in der Elternmitteilung:
„Wir arbeiten an unserer Resilienz – mit Kakao und Kreativität.“
Unterzeichnet: Kristin Appel-Grabein, CEO von NoMoMeck – und Head of Hausaufgabenchoreografie.
30.04.2025 – Von Kaffeedramen, Sockenrebellionen und der Appel-Methode: NoMoMeck® mit Augenzwinkern
Es war einer dieser typischen Appel-Morgen – ein Morgen, der schon beim Aufstehen „Abenteuer“ schrie, während die Kaffeemaschine noch verträumt blubberte. Kristin stolperte elegant wie eine olympische Athletin über den Küchenläufer und verteilte dabei großzügig ihren kostbaren Morgenkaffee über die halbe Küche und ihre brandneuen Lieblingssocken – ein echtes Kaffee-Socken-Peeling, das vermutlich total angesagt wäre, wenn man es nur richtig vermarkten könnte.
Während Kristin noch überlegte, ob das jetzt der perfekte Moment wäre, um endlich Yoga anzufangen, verkündete Klaus feierlich die nächste Katastrophe: der Autoschlüssel war spurlos verschwunden. Er hatte natürlich schon überall nachgesehen: im Kühlschrank, zwischen den alten Einkäufen, unter Kristins Taschen, in seiner Jacke – überall, wo Schlüssel normalerweise definitiv nicht sein sollten. Stattdessen brachte seine Suche zwei lange verschollene Kugelschreiber und Kaugummis hervor, deren Geschmack wohl irgendwo zwischen Erdbeer und einer alten Radiergummi-Mischung lag.
Alma meldete sich zeitgleich aus ihrem Zimmer mit der dramatischen Frage, die Eltern auf der ganzen Welt morgens erschaudern lässt: „Mamaaaa, wo sind meine Socken?!“ Niklas seufzte hörbar und suchte verzweifelt seine Lieblingshose, während Melli den Morgenwahnsinn gelassen von ihrem Handy aus beobachtete und vermutlich bereits plante, später ein Best-of-Video daraus zu schneiden.
Ein typischer Mecker-Moment? Nicht bei den Appels – jedenfalls nicht heute, dank NoMoMeck®. Kristin entschied spontan, dass unterschiedliche Socken absolut angesagt sind, und rief Alma lachend zu: „Schatz, heute tragen alle Influencer rosa Punkte mit grünen Dinosauriern – total im Trend!“ Alma erschien kurz darauf tatsächlich in eben dieser modischen Revolution, sehr zur Freude ihrer Geschwister.
Und während Klaus den Schlüssel genau dort wiederfand, wo er natürlich schon drei Mal gesucht hatte, wurde der Kaffee-Fußboden kurzerhand zur modernen Kunst erklärt, und die Appels starteten lächelnd und leicht kopfschüttelnd, aber tiefenentspannt in den Tag.
Was Familie Appel an diesem Morgen gelernt hatte? Ganz klar: Mit einem Augenzwinkern wird jede Krise zur Komödie. Deshalb ist das Motto „Lächeln statt Meckern“ definitiv das beste Rezept, um aus Chaos charmantes Familienglück zu zaubern.
Danke, NoMoMeck® – für das tägliche bisschen Wahnsinn und jede Menge Gelassenheit!